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Selbstgebastelte Schusswaffe

Tödliches Attentat auf Japans Ex-Regierungschef

Shinzo Abe verliert Kampf ums Überleben

Japans früherer Ministerpräsident Shinzo Abe ist nach einem Anschlag verstorben, meldete der japanische Senders NHK. Der 67-Jährige war am Freitag bei einer Wahlkampfrede in der Stadt Nara angeschossen worden. Das Attentat soll von einem Ex-Mitglied der Selbstverteidigungsstreitkräfte des Landes aus Unzufriedenheit verübt worden sein.

Abe war der am längsten amtierende Ministerpräsident Japans. Von 2012 bis 2020 setzte Abe zahlreiche Reformen um, die unter dem Schlagwort "Abenomics" bekannt wurden. Durch diese aktive Wirtschaftsförderung aus lockerer Geldpolitik, hohen Staatsausgaben und Reformen gelang es ihm, die Wirtschaft anzukurbeln. 2020 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück, blieb aber auch danach eine prägende Kraft in der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP).

Japans Ex-Ministerpräsident Abe getötet

Das Attentat am Freitag soll von einem Ex-Mitglied der Selbstverteidigungsstreitkräfte des Landes aus Unzufriedenheit verübt worden sein. Der 41-jährige Festgenommene habe mit einer selbstgebastelten Schusswaffe von hinten zwei Schüsse auf den rechtskonservativen Politiker Abe abgefeuert und ihn am Hals verletzt, hieß es.

Der Anschlag in einem der sichersten Länder der Welt, das über ein äußerst scharfes Waffengesetz verfügt und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Schusswaffen verfolgt, schockierte nicht nur die Menschen in Japan. Der Anschlag geschah kurz vor Wahlen zum Oberhaus des Parlaments an diesem Sonntag. "Es ist ein Angriff auf die parlamentarische Demokratie und kann nicht toleriert werden", sagte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Hiroyuki Hosoda. Abes Nachfolger und Parteifreund Fumio Kishida verurteilte den Anschlag aufs "Schärfste".

(Quelle: APA)

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