Im Gegensatz zu anderen Vakzinen genügt beim Impfstoff von J&J offiziell eine Dosis. Die klinische Studie in den USA zeigte den Konzernangaben zufolge, dass eine zweite Dosis, die etwa zwei Monate (56 Tage) nach der ersten Dosis injiziert wurde, zu 94 Prozent wirksam gegen mittelschwere bis schwere Fälle und 14 Tage nach der zweiten Injektion zu 100 Prozent wirksam gegen schwere Fälle war. Das sagte Mathai Mammen, Leiter der Forschung und Entwicklung bei J&J-Tochter Janssen, am Dienstag.
Bislang ein Stich mit Johnson & Johnson
Mammen betonte gleichzeitig, dass ein Impfstoff wie der von J&J, von dem für einen "Langzeitschutz" nur eine Dosis benötigt wird, "einen entscheidenden Beitrag zur Impfung der Weltbevölkerung darstellt". Der Impfstoff hat in den USA seit Februar 2021 eine Notfallzulassung und wurde bisher 15 Millionen Menschen verabreicht. Dies entspricht weitaus weniger als bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer (229,3 Millionen) und Moderna (152 Millionen) der Fall. Bei Biontech/Pfizer und Moderna werden allerdings zwei Dosen für die volle Schutzwirkung benötigt.
Die FDA teilte mit, dass ihr Expertenausschuss am 14. und 15. Oktober zusammentreten werde, um die Anträge von Johnson & Johnson und Konkurrent Moderna zu prüfen. Im September hatten die US-Behörden grünes Licht für Auffrischungsimpfungen mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin gegeben.
J&J: Zeitnahe mRNA-Zweitimpfung empfohlen
Eine Zweitimpfung für Personen in Österreich, die mit dem "Einfach-Impfstoff" von Johnson & Johnson immunisiert worden sind, empfiehlt das Nationale Impfgremium in seinen aktualisierten Anwendungsempfehlungen. Die zweite Impfung wird mit einem mRNA-Impfstoff (Moderna oder Biontech/Pfizer) empfohlen und soll zeitnah, frühestens aber 28 Tage nach der Erstimpfung erfolgen.
Das Impfgremium hielt in diesem Zusammenhang fest, dass bei Kinderwunsch sowohl Männern als auch Frauen ein Impfung ausdrücklich empfohlen wird, ein bestimmtes Intervall vor der Empfängnis einzuhalten sei nicht notwendig, die Impfempfehlung für Schwangere bleibt weiter aufrecht – in den beiden letzten Schwangerschaftsdritteln mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden. Eine Impfempfehlung gilt auch für die Stillzeit, wegen der SARS-CoV2-Antikörper in der Muttermilch sollte im zeitlichen Kontext mit der Impfung auch nicht abgestillt werden.
Zweitimpfung auch mit Janssen möglich
Was die Zweitimpfung nach Johnson & Johnson betrifft, kann diese auch mit Janssen durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um eine Off-Label-Anwendung, die möglich ist und von guter Aufklärung und Dokumentation begleitet wird. Es sei wichtig, schnell auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu reagieren, um so den besten Schutz zu ermöglichen.
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