Nach dem Abgeordnetenhaus hat am Dienstag auch der kanadische Senat für die Legalisierung von Cannabis gestimmt. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss nun noch der Generalgouverneur des Landes zustimmen. Dies gilt als Formsache.
Die umfassende Legalisierung von Cannabis war ein Wahlkampfversprechen des liberalen Premierministers Justin Trudeau. 2013 hatte er zugegeben, in seinem Leben fünf bis sechs Mal Haschisch geraucht zu haben - darunter bei einem Abendessen mit Freunden nach seiner Wahl ins Parlament. Trudeau ist seit dem Jahr 2015 Regierungschef.
Uruguay und neun US-Bundesstaaten erlauben Konsum
Vor fünf Jahren hatte Uruguay den Genuss von Haschisch freigegeben. In den USA ist dies in neun Bundesstaaten erlaubt, darunter Kalifornien. Kanada wäre der erste G7-Staat, der dies erlaubt.
Nach Inkrafttreten des Gesetzes solle es kanadischen Staatsbürgern über 18 Jahren - in manchen Bundesstaaten ist die Altersgrenze 19 Jahre - erlaubt sein, per Bestellung oder in autorisierten Geschäften ein Gramm Haschisch für etwa zehn kanadische Dollar (6,50 Euro) zu kaufen. Der persönliche Besitz ist fortan auf 30 Gramm beschränkt.
Cannabis: Kanada erwartet Steuermillionen
Die Behörden schätzen den Markt für Cannabis in Kanada auf rund 5,7 Milliarden kanadische Dollar. Der Staat erwartet Steuereinnahmen in Höhe von 400 Millionen kanadische Dollar.
Gesundheitsministerin Ginette Petitpas Taylor hatte in der vergangenen Woche argumentiert, dass Kanadier schon jetzt zuhause Bier brauen oder Wein anbauen dürften, auch sei es schon heute erlaubt, privat Cannabis für medizinische Zwecke anzubauen. Es sei daher aus Sicht der Regierung im Sinne einer stimmigen Gesetzgebung richtig, auch Cannabisgebrauch zum Zwecke der "Entspannung" zu legalisieren.
(APA)
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