Seselj war nach einem jahrelangen Verfahren Ende März vom Vorwurf der Kriegsverbrechen in Bosnien-Herzegowina, Kroatien und der nordserbischen Provinz Vojvodina freigesprochen worden. Die Kläger argumentieren nun laut einem Bericht der serbischen Presseagentur Tanjug, das ICTY habe den Tatbestand falsch eingeschätzt, weil es nicht erkannt habe, dass die Hassreden Seseljs den Ausschlag für Vertreibungen und Deportationen gegeben hätten.
Dem serbischen Ultranationalisten war bei den Parlamentswahlen im April mit seiner Serbischen Radikalen Partei erneut der Einzug ins Parlament gelungen. Erst in der vergangenen Woche postete er auf Twitter ein Foto seines neuen Diplomatenpasses und kündigte eine Reise nach Kroatien an. Der kroatische Premier Tihomir Oreskovic drohte ihm daraufhin für den Fall seiner Einreise mit einer Festnahme.
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