Seit 2015 gibt es die Konzerte für Menschenrechte als "Zeichen für ein humanes Miteinander", erklärte Musikverein-Chef Michael Nemeth und führte weiter aus: "Musizieren heißt Kommunizieren, und dies wiederum bedeutet, geistige Barrieren zu überwinden." Diesmal standen die Beziehungen zur Ukraine im Mittelpunkt. Dirigentin Oksana Lyniv, die aus Lemberg stammt, leitete das auf ihre Initiative gegründete Youth Symphony Orchestra of Ukraine, dessen Musikerinnen und Musiker zwölf bis 22 Jahr alt sind.
Den Auftakt bildete Beethovens Ouvertüre zu "Die Geschöpfe des Prometheus", die mit viel Feuer und jugendlichem Schwung dargeboten wurde. Bei den Klaviervariationen und dem Klavierkonzert in Es-Dur von Franz Xaver Mozart wirkte Pianist Antonii Baryshevskyi mit, der aus Kiew stammt und an der Nationalen Musikakademie der Ukraine studiert. Er zeigte Klasse und ließ besonders im zweiten Satz des Klavierkonzerts seine Begleitung deutlich hinter sich.
Doch bei Beethovens Symphonie Nr. 7 vergaß man über weite Strecken, dass hier so junge Musiker am Werk waren. Umsichtig leitete - und forderte - Oksana Lyniv das Orchester in diesem so überschäumenden und dann wieder nachdenklichen Musikstück. Der Komponist schrieb es zur selben Zeit, als er in die unglückliche Affäre mit der "unsterblichen Geliebten" verstrickt war und außerdem auf die völlige Taubheit zusteuerte. Die Symphonie bietet trotzdem lebensbejahende Freude, aber auch tiefe Melancholie, und die jungen Musiker warfen sich mit ganzer Energie hinein und ernteten für die großartige Leistung viel Applaus.
(APA)
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