Sonne, Strand und dazu massig Alkohol: Jedes Jahr zu Pfingsten ist der beschauliche Mittelmeerbadeort Lignano Sabbiadoro fest in Hand überwiegend junger Party-Tourist:innen. Vier Tage lang wird die Region – die das Jahr über sonst bei Familien sehr beliebt ist – zu einer großen Party. Das stellt die italienische Ferienstadt und die Behörden vor Herausforderungen.
Heuer dürfte der Einsatz der Sicherheitskräfte ganz besonders fordernd werden: 10.000 Gäste mehr als im Vorjahr werden erwartet, insgesamt sollen am Wochenende ab 28. Mai rund 90.000 Menschen an den italienischen Badeort pilgern. Ein Dorn im Auge ist der Stadt mit knapp 7.000 Einwohnerinnen und Einwohnern das ausfallende Verhalten der überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum stammenden Besucher:innen, dem man mit strengen Verordnungen entgegenwirken will.
Zahlreiche Verbote zu Pfingsten in Lignano
Schon im Vorjahr wurde mit zahlreichen Verboten versucht, Ausschreitungen und Alkohol-Exzessen im Zaum zu halten. Diese sollen auch heuer gelten, so ist das Pfingstwochenende über der Verkauf von Getränken in Glasflaschen oder Dosen untersagt. In Lokalen darf nur in Plastik- oder Kartonbechern ausgeschenkt werden. Auch der Verkauf von Wassermelonen ist verboten – Gruppen junger Party-Gäste hätten diese in der Vergangenheit gerne in Kombination mit Alkohol verzehrt.
Bis zu 5.000 Euro Strafe bei Verstößen
Heuer schärft Lignano nochmals nach: So wird der freie Zugang zu Stränden eingeschränkt und das freie Campieren in der Nacht verboten. Um die Einhaltung der Regelungen auch kontrollieren zu können, werden die Abend- und Nachtdienstzeiten der örtlichen Polizei verlängert, berichtet das italienische Nachrichtenportal udinetoday.it. Verstöße gegen die Verordnungen sollen mit Verwaltungsstrafen zwischen 500 und 5.000 Euro geahndet werden.
Verstärkte Polizeipräsenz soll abschreckend wirken
Die verstärkte Polizeipräsenz soll auf die Gäste auch abschreckend wirken. Grund für das harte Durchgreifen ist das Image als Party-Ort, das Lignano loswerden will. Der Präfekt von Udine, Massimo Marchesiello, erwartet sich "maximales Engagement der Beteiligten, damit das respektlose Verhalten einiger weniger dem Image der Stadt nicht schadet", wird er zitiert. Unterstützt werden soll die italienische Polizei auch wieder von Beamt:innen aus Österreich. Es sei zudem nicht ausgeschlossen, dass bei Bedarf die Sicherheitsmaßnahmen auch an anderen Tagen in der Sommersaison verhängt werden.

Verkehrsbehinderungen erwartet
Im Vorjahr galten in Lignano bereits keine Corona-Beschränkungen, 20.000 der damals rund 80.000 Besucher:innen kamen aus Österreich. Die An- und Abreise erfolgte überwiegend mit dem Auto, was zu Verkehrsbehinderungen rund um Udine führte. Starkes Verkehrsaufkommen wird dabei auch heuer wieder erwartet.
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