Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hatte vor kurzem davor gewarnt, dass die USA die Schwelle von 100.000 täglichen Neuinfizierten mit dem Coronavirus überschreiten könnten, sollten die Amerikaner keine Masken tragen und keinen Mindestabstand halten. Eine mögliche Maskenpflicht hatte zuletzt in verschiedenen US-Staaten zu politischen Konflikten geführt, während Hollywoodstars die US-Bewohner in einer TV-Kampagne dazu aufrufen, einen Mundnasenschutz zu verwenden.
Gouverneur klagt gegen Maskenpflicht
So klagte etwa der Gouverneur des südlichen US-Staats Georgia, Brian Kemp, gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht. Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms habe mit der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus ihre Kompetenzen überschritten, argumentierte der Gouverneur in einer am Donnerstag (Ortszeit) eingereichten Klage.
USA: Maskenpflicht verboten
Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Coronapandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen. Die demokratische Bürgermeisterin Bottoms erklärte über Twitter, anstatt sich vor Gericht zu streiten, wäre es besser, die Steuergelder einzusetzen, um mehr Corona-Tests und das Nachverfolgen von Kontakten zu ermöglichen. Kemp wiederum erklärte, seine Klage richte sich gegen "desaströse Maßnahmen, die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen". Gleichzeitig empfiehlt Kemp, Masken zu tragen, wenn der nötige Sicherheitsabstand zur Vermeidung von Infektionen nicht eingehalten werden kann.
Bottoms befindet sich derzeit in Quarantäne, weil bei ihr und mehreren Familienmitgliedern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde. Sie hatte vergangene Woche erklärt, dass sie acht Tage auf ihr Testergebnis warten musste. Sie kritisierte, dass es die lange Zeit zwischen Tests und Ergebnissen schwieriger mache, die Pandemie einzudämmen, weil Menschen nach ihren Tests tagelang nicht wüssten, ob sie ansteckend seien.
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