Der Mercedes-Benz 770K Grosser war ein wichtiges Propagandasymbol im Dritten Reich. Meist ließ sich Hitler darin bei Paraden stehend an den jubelnden Massen vorbeifahren - so etwa 1940 in Berlin, als die Nationalsozialisten die Kapitulation Frankreichs feierten. Auch während eines Besuchs des italienischen Diktators Benito Mussolini kam das Fahrzeug mit dem Kennzeichen 1A 148461 zum Einsatz.
Nur vier Modelle überhaupt gebaut
Nur vier Exemplare dieses bis zu 160 Stundenkilometer schnellen Modells mit einem 7,7-Liter-Hubraum wurden überhaupt gebaut. Das Auto, das nun unter den Hammer kommt, war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Frankreich von den US-Streitkräften beschlagnahmt worden. Diese wussten allerdings nichts über seine Herkunft und brachten es in den Fuhrpark der Militärpolizei.
2009 an Milliardär verkauft
Nach dem Krieg war die Limousine für kurze Zeit im Besitz eines Belgiers, bevor er an eine Veteranenvereinigung in Greenville im US-Bundesstaat North Carolina verkauft wurde. Das Auto wechselte in den USA mehrmals den Besitzer, kehrte 2002 nach Europa zurück und wurde 2009 an einen russischen Milliardär verkauft. Über den aktuellen Besitzer machte das Auktionshaus Worldwide Auctioneers keine Angaben, aber es wird davon ausgegangen, dass der Wagen seit 2009 nicht noch einmal verkauft wurde.
Auktionshaus: Hitler soll nicht verherrlicht werden
Das Auktionshaus betonte, dass es bei der Versteigerung nicht darum gehe, Hitler zu verherrlichen. Vielmehr solle eines der herausragenden Fahrzeuge des 20. Jahrhunderts gezeigt werden, das "von talentierten Menschen gebaut wurde und das Höchste der Handwerkskunst" zeige. Dass ein Objekt aus dem Besitz eines gestürzten Diktators gezeigt werde, sei zudem eine Würdigung der "Tapferkeit" der US-Soldaten.
(APA/ag.)
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