An Bord befanden sich 108 Migranten, darunter 19 Frauen und zwölf Kinder. Die Minderjährigen durften das Schiff als erste verlassen, wie die maltesischen Behörden berichteten. Einige Migranten knieten und küssten den Boden, als sie ausstiegen. Sie sollen in einem Hotel in der Stadt Marsa untergebracht werden.
Soldaten übernehmen Kontrolle
"Wir entziehen uns trotz der Dimension unserer Insel nicht unseren Pflichten. Wir werden alle internationalen Vorschriften respektieren", twitterte zuvor der maltesische Premier Joseph Muscat. "Es sind keine Schiffbrüchigen, es sind Piraten", sagte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Mittwoch. Die italienische NGO "Mediterranea Saving Humans" erwiderte, dass sich an Bord des Schiffes Menschen auf der Flucht vor "libyschen Konzentrationslagern" befinden würden. Es sei Italiens Pflicht, die Migranten aufzunehmen. "Diese Migranten dürfen weder als Piraten, noch als Kriminelle, sondern als Asylsuchende auf der Flucht vor Libyens Konzentrationslager behandelt werden", so die NGO.
Das Handelsschiff hatte im Mittelmeer eine Gruppe Migranten vor der libyschen Küste aufgenommen, dann aber etwa sechs Seemeilen vor der Hauptstadt Tripolis plötzlich den Kurs Richtung Nord geändert. Maltesische Soldaten waren anschließend an Bord des Handelsschiffes gegangen, als es maltesische Gewässer erreicht hatte, und hatten dessen Kontrolle übernommen.
(APA)
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