Der Edelstein gilt als der älteste Diamant der Welt. Mit 108,93 Karat beschreiben ihn manche Experten als unbezahlbar, andere schätzen ihn auf 140-350 Mio. Euro. Jetzt flammt wieder einmal die Diskussion über den rechtmäßigen Besitzer auf.
Diskussion um wertvollen Diamanten flackert wieder auf
Die Diskussionen rund um den Diamanten, der sich auf der Krone der verstorbenen Königsgemahlin Elizabeth Bowes-Lyon, befindet, werden nicht zum ersten Mal geführt. Immer wieder kam es zu Forderungen den Diamanten zurückzuholen. Indien forderte etwa schon 1947, als sie die Unabhängigkeit erreichten, die Restitution des Edelsteins. Im Jahr 1953 fragte man zum zweiten Mal an, als Queen Elizabeth II. gekrönt wurde. Auch in den Jahren 2000, 2010 und 2016 kam es zu Forderungen. Der damalige britische Premierminister David Cameron begründete die Ablehnung der Forderung damals wie folgt: „Wenn sie eine (Anfrage, Anm.) bejahen, werden sie auf einmal sehen, dass das Britische Museum leer ist.“
Indien fordert Koh-i-Noor-Diamant zurück
Die indische Regierung will nach eigenen Angaben "alle möglichen Anstrengungen" unternehmen, um den legendären Koh-i-Noor-Diamanten von Großbritannien zurückzubekommen. Die Regierung habe die Hoffnung, die Angelegenheit mit London "freundschaftlich" zu regeln, um das wertvolle Stück zurückzuerhalten, hieß es in einer am Dienstagabend verbreiteten Erklärung.
Verschiedene Argumente über rechtmäßigen Besitzer
Die Regierung widersprach damit einer Erklärung des indischen Generalstaatsanwaltes Ranjit Kumar. Dieser hatte am Montag festgestellt, die britischen Kolonialherren hätten die Preziose nicht gestohlen, sondern im 19. Jahrhundert als Teil eines Friedensvertrages vom damaligen Sikh-König Ranjit Singh bekommen.
Lange Geschichte des Steins
Der Edelstein, der sich aktuell im Tower of London befindet, hat eine ausgesprochen lange Geschichte hinter sich. Historiker:innen datieren die erste Entdeckung zwischen 1100 und 1300 in Südindien. Der Diamant wechselte unzählige Male seine Besitzer, meist in den Ländern zwischen Indien, Persien und Afghanistan. 1739, mit der Eroberung Delhis, ging der Stein an Nadir Schah von Persien. Acht Jahre später wurde der Schah ermordet, daraufhin wanderte der Koh-i-Noor in die Schatzkammer von Punjab, heute ein Bundesstaat an der Grenze zu Pakistan, . Im ersten Sikh-Krieg ging wurde Punjab von den Briten annektiert. Daraufhin war der Edelstein im Besitz der East-Indian-Company. 1850 wurde der Stein an die britische Königin Victoria überreicht und ist seit dem im Besitz des Königshauses. Die Debatte rund um den wertvollsten Edelstein der Welt wird wohl lange noch kein Ende finden.
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