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Schnorren hat ein Ende

Netflix macht Schluss mit Account-Sharing

Streaming-Dienst führt strenge Passwort-Regeln ein

Das Mitschnorren beim Netflix-Account von Freunden und Bekannten hat wohl bald ein Ende. Der Streamingdienst kündigte Änderungen an, die das Teilen von Passwörtern erschweren werden.

Der Streamingdienst Netflix gehört bereits in zahlreichen Haushalten zum Standard-Programm. Allerdings bezahlen nur die wenigsten dafür. Denn in den meisten Fällen teilen sich mehrere User die Kosten dafür, oder schnorren einfach nur mit. Was bei Seher:innen gut ankommt, gefällt Netflix jedoch so gar nicht. Darum lässt der US-amerikanische Streamingdienst nun durchblicken, dass diese Form des Account-Sharings bald nicht mehr bzw. nur noch erschwert möglich sein wird, berichten verschiedene Medien.

Der Dienst schätzt, dass mehr als 100 Millionen Haushalte weltweit so als Trittbrettfahrer unterwegs seien. Als das Wachstum noch hoch war, habe man ein Auge zugedrückt, jedoch musste Netflix erstmals im ersten Quartal 2022 einen großen Kundenschwund hinnehmen. 200.000 Bezahlabos wurden gekündigt.

 

Einloggen nur noch am Hauptstandort

Um das Teilen zu umgehen, will Netflix nur noch Abonnent:innen einloggen lassen, die sich auch am Hauptstandort der Anmeldung befinden, heißt es in den FAQs des Portals. So wäre es zum Beispiel weiter möglich im selben Haushalt via TV und Tablet gleichzeitig Serien zu schauen, solange man im gleichen W-Lan-Netz angemeldet ist. Dazu werden IP-Adressen und Geräte-IDs erkannt und benutzt. Befinden sich eingeloggte Geräte außerhalb des Netzwerks, bekommt man einen Sicherheitscode zugesandt, der sicherstellen soll, dass der Account nicht widerrechtlich verwendet wird. Somit könnte man etwa auch auf Reisen auf Netflix zugreifen. Wie oft man diese Codes verwenden kann, ist aktuell noch nicht bekannt.

Netflix-Infos Screenshot/Netflix
Netflix erlaubt in Deutschland nicht, seinen Account mit Personen zu teilen, die nicht im selben Haushalt leben.

Netflix wehrt sich gegen Account-Sharing

Somit müsste man sich als „Netflix-Schnorrer“ aber regelmäßig mit dem verwendeten Handy oder Tablet am Hauptstandort ins dortige Netz einloggen. Das wird nur schwer, wenn man den Streamingdienst direkt über seinen Fernseher benutzt. So wehrt sich Netflix wohl gegen das beliebte Account-Sharing von verschiedenen Haushalten und Personen.

 

Strengere Netflix-Regeln auch in Österreich?

Diese Hinweise hat Netflix bereits in seinen FAQs öffentlich gemacht. Allerdings sind für Österreich noch keine Informationen zugänglich. Schon aber für unser Nachbarland Deutschland. Somit bleibt, offen, ob diese Verschärfung auch in Österreich gelten wird. Wie der „Standard“ berichtet, will Netflix jedoch gegen Gebühr Subkonten ermöglichen. In Südamerika wurde dieses System bereits 2022 getestet, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.

 

Kommt Werbung bei Netflix?

Um das Wachstum wieder in Gang zu bringen und Umsatz zu steigern, ist Netflix sogar bereit, an einem seiner größten Tabus rütteln und ein günstigeres Abo mit zwischengeschalteten Werbe-Clips einführen. So etwas gab es bei Netflix noch nie.

Was ist Netflix?

Das Unternehmen wurde von Reed Hastings und Marc Randolph 1997 im kalifornischen Los Gatos gegründet und agierte zunächst als Online-Videothek mit dem Versand von Filmen auf DVD und Blu-ray an seine Abonnenten. 2007 stieg Netflix ins Video-on-Demand-Geschäft ein und machte die Inhalte per Streaming für Abonnenten zugänglich. Bis März 2020 hatte der Mediendienst knapp 3.000 Film- und Fernsehsendungen als Streaming angeboten. Bis Ende März 2022 wurden bei Netflix seit der Unternehmensgründung 221,64 Millionen bezahlte Abonnements abgeschlossen, davon 74,58 Millionen in den USA und Kanada. 2020 übertraf der Börsenwert des Unternehmens mit knapp 195 Milliarden Dollar erstmals den der Walt Disney Company.

(Quelle: SALZBURG24/APA)

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