Der 51-Jährige verletzte die Fünfjährige so schwer, dass sie am Mittwoch noch ins Landeskrankenhaus nach Graz geflogen und notoperiert werden musste. Lebensgefahr bestand am Donnerstag aber keine mehr. Ihre ältere Schwester erlitt Verletzungen am Kopf und im Gesicht und musste genäht werden, konnte aber bereits wieder nach Hause. Die Mutter der beiden Mädchen lag am Donnerstag noch im Krankenhaus Feldbach.
Warum der 51-Jährige, der allein in seinem Haus lebte, am Mittwoch plötzlich auf die Kinder losgegangen war, konnte die Polizei am Donnerstag noch nicht sagen. Jedenfalls wurde die Mutter aufmerksam und schritt ein. Ein anderer Nachbar hörte die Kinder schreien, holte seine Gaspistole und versuchte, den 51-Jährigen mit mehreren Schüssen von seinem Tun abzuhalten. Der Täter ging auch auf ihn los und verletzte ihn am Arm, der Nachbar konnte aber nach ambulanter Versorgung das Spital noch am Abend wieder verlassen.
Anschließend flüchtete der Mann, vermutlich zu Fuß. Die alarmierte Cobra stürmte sein Haus, weil unklar war, ob er sich nicht darin verschanzt hatte. Eine sofortige Fahndung, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, blieb am Abend erfolglos. Auch am Donnerstag suchten die Einsatzkräfte nach dem Flüchtigen, bis zum Nachmittag wurde er aber nicht gefasst.
Die Polizei bestätigte auf APA-Anfrage Berichte der "Kleinen Zeitung", wonach sich der flüchtige Täter auffallend intensiv um die Fünf- und die Siebenjährige gekümmert haben soll. Dies erzählten Nachbarn, die berichteten, er habe den Kindern immer wieder Eis oder kleine Geschenke gekauft und sie eingeladen. Dass der Vater des Mädchens den 51-Jährigen deshalb zur Rede stellte und die Situation deshalb eskalierte, bestätigte die Polizei hingegen nicht. Er soll zum Zeitpunkt des Angriffs nicht zuhause gewesen sein. Der 51-Jährige arbeitete als Selbstständiger, er machte kreative Tischlerarbeiten und verkaufte die Werkstücke. Von früheren Auffälligkeiten war vorerst nichts bekannt.
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