"Obwohl das Poliovirus praktisch weltweit weitgehend ausgerottet ist, können andere Viren ebenfalls das Rückenmark angreifen und Polio-ähnliche Symptome hervorrufen", sagte der Autor des Fallberichts, der Neurologe Keith van Haren von der Universität Stanford. So seien im vergangenen Jahrzehnt neue Enteroviren entdeckt worden, die zu Polio-ähnlichen Erkrankungen bei Kindern in Asien und Australien geführt hätten.
Die Kinder in Kalifornien wurden alle negativ auf das Poliovirus getestet und waren alle gegen Kinderlähmung geimpft. Sie zeigten jedoch vergleichbare Symptome, insbesondere länger anhaltende Lähmungserscheinungen in einem oder mehreren Gliedmaßen.
Kinderlähmung gilt sei Mitte der 1950er-Jahre als weitgehend besiegt. Vor allem in Pakistan, Afghanistan und Nigeria kommt es jedoch immer wieder zu Ausbrüchen der hoch ansteckenden Krankheit - wobei die Fallzahlen in Afghanistan und Nigeria im vergangenen Jahr sanken, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Mitte Jänner mitteilte. Grund zur Sorge gaben der WHO zuletzt verstärkt die Bürgerkriegsländer Syrien und Somalia, während Indien im vergangenen Monat nach einer massiven Impfkampagne offiziell die Ausrottung der Kinderlähmung feierte.
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