Hintergrund des Ganzen war die sogenannte Silberstein-Affäre, die den damals amtierenden Bundeskanzler und SPÖ-Spitzenkandidaten Christian Kern in die Bredouille gebracht hatte. Fußi war von der SPÖ als Berater und Redenschreiber angeheuert worden, und offenbar wollte er sich um jene Mitarbeiterin kümmern, die im Verdacht stand, in der Causa Silberstein verfängliche Mails von der Festplatte in der Parteizentrale kopiert und der ÖVP und Medienvertretern zugespielt zu haben.
"Egal, was dir die ÖVP dafür gegeben hat. Ich gebe dir das Doppelte und sorge dafür, dass dir rechtlich nichts passieren wird", schrieb Fußi zunächst. Die Frau sollte "auspacken", dann werde er sie "schützen", schlug er ihr vor. Als die Frau nicht in seinem Sinne reagierte, wurde Fußi unfreundlicher: "Sie (die SPÖ, Anm.) haben deine Telefonprotokolle. Und klagen dir den Arsch weg. Sie werden nie eine Ruhe geben. Morgen Deal oder ich kann dir nicht mehr helfen." Zuletzt hieß es dann: "Du kommst da auch nimma raus. Du bist die Einzige, die alle Mails bekommen hat. Glaub mir, so ein Leben willst nicht führen. Oder glaubst du, die Partei lässt dich in Ruhe, wenn du sie versenkst? Die klagen dich in Grund und Boden und zerren dich durch die Arena."
Fußi und seine Rechtsvertreter haben bisher betont, er hätte der Frau lediglich helfen wollen. Es fehle an jeglicher Schädigungsabsicht. Über Twitter verbreitete Fußi außerdem, die Staatsanwaltschaft Wien hätte das gegen ihn gerichtete Verfahren ursprünglich einstellen wollen, sei mittels einer Weisung aber dazu gebracht worden, die Sache gerichtsanhängig zu machen.
(APA)
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