Flott ging es allerdings dafür, dass FPÖ und ÖVP die Koalitionspartner sind. Denn bis schwarz-blaue Regierungen angelobt wurden hatte es bisher immer wesentlich länger gedauert - allerdings weil die ÖVP zuvor immer mit anderen Parteien verhandelte.
So verstrichen 1999/2000 124 Tage zwischen Wahl und Gelöbnisformel - weil sich nach langwierigen Sondierungen (mit parallelen "Zukunftsgesprächen" zwischen ÖVP und FPÖ) erst SPÖ und ÖVP um die Fortsetzung der Großen Koalition bemühten. Nach ihrem Scheitern stand Schwarz-Blau mit Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) binnen elf Tagen. Auch der Fortsetzung 2002/2003 gingen gescheiterte Verhandlungen - der ÖVP mit den Grünen - voraus, ÖVP und FPÖ fanden dann in nur fünf Tagen wieder zusammen, aber in Summe waren 96 Tage seit der Wahl vergangen.
129 Tage Wartezeit in 60er-Jahren
Am längsten, nämlich 129 Tage, mussten die Österreicher 1962/63 warten, bis ÖVP und SPÖ - widerstrebend - zum letzten Mal vor der Phase der Alleinregierungen einig wurden. Dass die Große Koalition meist keine Liebesheirat war, zeigt sich auch an der Verhandlungsdauer: Sieben Mal brauchten SPÖ und ÖVP länger als Schwarz-Blau jetzt.
Die fünf Alleinregierungen waren alle flotter beim Bundespräsidenten als die jetzige Regierung - aber auch sieben Koalitionen (einmal rot-blau, fünfmal rot-schwarz und die ÖVP-SPÖ-KPÖ-Konzentrationsregierung 1945) waren schneller geschmiedet.
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Salzburg24
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