Es sei bewiesen worden, dass sich der Iran an das Abkommen von 2015 halte, die USA aber nicht. US-Präsident Donald Trump habe seine Ziele hingegen nicht erreicht, sagte Rouhani weiter. Anstatt den Iran innerhalb der internationalen Gemeinschaft zu isolieren, habe Trump mit seinen Auftritten sich und die USA isoliert. Dagegen hätten die anderen Partner des Atomdeals - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland - trotz des Ausstiegs der USA erneut ihre Unterstützung für den Abkommen betont und wollten mit neuen Initiativen sogar neue US-Sanktionen gegen Teheran umgehen.
Viele im Iran hatten auf direkte Gespräche zwischen Rouhani und Trump in New York gehofft als einen ersten Schritt für ein Ende der akuten Finanzkrise im Land. Zu einem solchen Treffen kam es jedoch nicht.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat indes den Iran beschuldigt, in Teheran ein "geheimes Atom-Lagerhaus" im Rahmen seines Nuklearprogramms zu unterhalten. In den vergangenen Wochen habe die Regierung daraus 15 Kilogramm radioaktives Material entfernt und in der Hauptstadt verteilt, sagte Netanyahu in seiner Rede bei der UNO-Vollversammlung.
Dazu hielt er am Pult des Plenarsaals eine Karte mit dem angeblichen Standort des Lagerhauses sowie ein Foto von dessen mutmaßlichem Eingang in die Höhe. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) rief er auf, die Stätte zu untersuchen. "Was der Iran versteckt, wird Israel finden", sagte Netanyahu.
Ende April hatte Netanyahu dem Iran bereits vorgeworfen, umfangreiche Forschungen zum Bau einer Atombombe für einen möglichen künftigen Gebrauch heimlich aufbewahrt zu haben. Seinerzeit hieß es, der israelische Geheimdienst habe Zehntausende Dokumente aus einem "geheimen Atomarchiv" sichergestellt. Der Iran wehrte sich gegen die Vorwürfe und sprach von alten Anschuldigungen, mit denen sich die IAEA bereits befasst habe. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte sich skeptisch geäußert.
(APA/dpa)
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