AKW-Betreiber warnt vor Strahlengefahr in Saporischschja
IAEA-Mission läuft weiter
APA/Planet Labs
Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja im Süden der Ukraine arbeitet laut Betreiber infolge massiven Beschusses aktuell unter der Gefahr, gegen den Strahlen- und Brandschutz zu verstoßen.
Veröffentlicht: 05. September 2022 11:17 Uhr
Das umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine läuft laut dem Betreiber Gefahr, gegen den Strahlen- und Brandschutz zu verstoßen.
Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja im Süden der Ukraine arbeitet laut Betreiber infolge massiven Beschusses aktuell unter der Gefahr, gegen den Strahlen- und Brandschutz zu verstoßen. Derzeit sei von sechs Reaktoren nur noch einer in Betrieb, teilte der Betreiber Enerhoatom am Montag mit. Block 6 versorge das ukrainische Stromnetz und das AKW selbst. Block 5 sei seit Samstagabend vom Netz, weil es durch Beschuss massive Schäden an einer Leitung gebe.
IAEA-Mission in Saporischschja dauert an
Die russische Militärverwaltung hatte zuvor ebenfalls mitgeteilt, dass nur noch ein Block von Europas größtem Atomkraftwerk arbeite. Nach Darstellung von Enerhoatom dauert die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) dort an. Den Besatzern wiederum zufolge haben vier von sechs Experten die Anlage verlassen. Es blieben noch zwei Vertreter als Beobachter, sagte deren Vertreter Wladimir Rogow im russischen Radio.
Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine ist erneut vom Netz genommen worden.
Experten suchen nach Schäden in AKW
Die IAEA-Experten sind seit Donnerstag in dem AKW, um nach Schäden zu suchen. Das Kraftwerk geriet Anfang März unmittelbar nach Einmarsch in die Ukraine unter russische Kontrolle. Mehrfacher Beschuss des Kraftwerksgeländes und der benachbarten Stadt haben international die Angst vor einer möglichen Atomkatastrophe wachsen lassen. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig.
In der Südukraine kommt es weiter zu schweren Kämpfen. Im Gebiet Cherson seien ukrainischen Angaben zufolge fünf Munitionsdepots zerstört worden. Skepsis gibt es bezüglich der IAEA-Mission beim AKW …
Russland und Ukraine beschuldigen sich gegenseitig
Enerhoatom beklagte im Nachrichtenkanal Telegram, dass Russland Militär, Waffen und Munition auf dem Gelände stationiert habe. Die Ukraine forderte internationale Hilfe, um für die russischen Truppen zum Abzug zu bewegen. Russland bestreitet, dort schwere Waffen zu haben und lehnt auch eine Rückgabe des AKW ab, weil die Ukraine dessen Sicherheit nicht gewährleisten könne.
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