Auf die Spur kamen die Ermittler den Babyhändlern durch eine Reihe von verdächtigen Adoptions-Websites im Internet, die in Wirklichkeit als Tarnung für Kinderhandel dienten. Unklar blieb zunächst, ob die geretteten Säuglinge wieder an ihre Eltern zurückgegeben wurden.
Schätzungen zufolge werden in China jährlich Zehntausende Kinder gestohlen. Die Adoptionsregeln für kinderlose Paare sind in der Volksrepublik sehr weit gefasst, dadurch haben Kinderhändler leichtes Spiel. Experten machen jedoch auch Pekings Ein-Kind-Politik für das Problem verantwortlich: Da viele Familien unbedingt einen männlichen Erben wollten, kauften sie sich einfach einen oder seien umgekehrt schnell bereit, Töchter gegen wenig Geld wegzugeben. Zwar wurde die Ein-Kind-Politik im vergangenen Jahr leicht gelockert, doch dürfen die meisten Eltern nach wie vor nur ein Baby bekommen.
China veröffentlicht keine Zahlen zu gestohlenen Kindern. Nach Behördenangaben wurden jedoch in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres allein 24.000 Kinder aus den Händen von Kinderhändlern befreit.
Im vergangenen Monat war eine Hebamme wegen des Diebstahls von sieben Neugeborenen zur Todesstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Laut Gericht hatte sie den Eltern der Babys vorgegaukelt, die Kinder seien tot oder krank, damit sie diese weggaben.
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