Der Brandalarm wurde gegen 13.00 Uhr ausgelöst. Der Lenker des Schwertransportes, der in Richtung Linz unterwegs war, versuchte zunächst, sein Fahrzeug selbst zu löschen. Als ihm das nicht gelang, flüchtete er - ebenso wie zahlreiche andere Personen - durch einen Fluchtschacht, der in die alte Tunnelröhre führt. Die zweite Röhre, die 1978 eröffnet wurde, wird seit der Freigabe der zweiten Röhre 2017 saniert und ist daher frei von Verkehr.
Durch den Brand gab sofort eine starke Rauchentwicklung. Zunächst war auch nicht bekannt, ob nicht gefährliche Güter brennen würden. Die Lenker der anderen Fahrzeuge wurden aufgefordert, die Schlüssel stecken zu lassen und sich und ihre Mitfahrer über die Fluchtwege in Sicherheit zu bringen.
Bundesheer zur Unterstützung angefordert
Laut dem Sprecher des Bundesheeres, Michael Bauer, wurden Soldaten zur Unterstützung angefordert.
Im Gleinalmtunnel brennt es. Offensichtlich ist die Evakuierung des Tunnels erforderlich. Das #Bundesheer wurde zur Assistenz angefordert und wird ca. 60-80 Personen in die Kaserne nach St. Michael transportieren und dort betreuen, verpflegen und versorgen.
— Michael Bauer (@Bundesheerbauer) 5. Oktober 2018
Das Rote Kreuz errichtete zwei Einsatzleitstellen, da sowohl am Nord- als auch am Südportal Menschen zu versorgen waren. 53 Personen gelangten im Norden ins Freie, sie wurden von Bundesheerfahrzeugen in die Kaserne St. Michael gebracht und dort unter anderem vom Kriseninterventionsteam betreut.
Im Süden gelangten 28 Personen ins Freie, drei wurden leicht verletzt. "Zwei Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, eine hat einen Revers unterschrieben und ist nicht ins Krankenhaus gefahren", schilderte August Bäck vom Roten Kreuz, das mit 17 Fahrzeugen und über 50 Helfern im Einsatz war.
Enormer Stau durch Brand im Gleinalmtunnel
Es wurde Abschnittsalarm gegeben, mehr als zehn Feuerwehren waren im Einsatz. Sie konnten allerdings zunächst nur schwer zu dem brennenden Fahrzeug vordringen. Der ÖAMTC berichtete von enormen Verkehrsbehinderungen in Folge des Brandes. "Man kann nur großräumig ausweichen", sagte Harald Lasser vom Club. Auf der Semmering Schnellstraße (S6) und auf der Brucker Schnellstraße (S35) zwischen Bruck/Mur und Frohnleiten ging es nur sehr mühsam weiter, immer wieder blieb der Verkehr komplett stehen.
Brand eines Sondertransporters im Gleinalmtunnel. Auch die #feuerwehrbruck wurde zur #feuerwehr Unterstützung alarmiert. Der KRSF-Tunnel ist mit 4 Mann vor Ort, unser Tunneloffizier unterstützt in der Asfinag Tunnelwarte in Bruck. pic.twitter.com/115Sm41yiJ
— Stadtfeuerwehr Bruck (@FeuerwehrBruck) 5. Oktober 2018
Gleinalmtunnel nach Brand bis auf Weiteres gesperrt
Bis auf Weiteres bleibt der Gleinalmtunnel nun gesperrt. Nach Angaben der Asfinag müssten erst mögliche Bauschäden untersucht werden. Der Gleinalmtunnel ist seit 1978 in Betrieb, 2017 wurde die zweite Röhre fertiggestellt. Bei einem Brand 2001 kamen fünf Menschen ums Leben.
(APA)
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