Nach ersten Schätzungen könnten weltweit rund 100 Millionen Autos betroffen sein, wie der Forscher Timo Kasper sagte. Er und seine Kollegen konnten die Funkfunktion zur Türöffnung bei 15 Marken überwinden, darunter bei Modellen von Opel, Ford und Fiat.
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— FAZ_NET komplett (@FAZ_NET) 11. August 2016
Funksignal zur Verschlüsselung abgefangen
Ein Autoschlüssel sendet auf Knopfdruck ein Signal an den Wagen. Dort wird es entschlüsselt und der Befehl ausgeführt. Die Forscher fingen die Funksignale ab und reproduzierten sie. Bei Volkswagen-Modellen genügte laut Bericht ein einziger Mitschnitt des Signals. Bei Modellen etwa von Opel, Citroën, Fiat, Ford, Mitsubishi oder Nissan mussten die Forscher demnach mindestens vier unterschiedliche Funksignale des Originalschlüssels abfangen - die Hersteller nutzen alle einen Chip des niederländischen Herstellers NXP mit derselben Verschlüsselungstechnik.
Designfehler bei Autoschlüssel von Volkswagen
Bei Volkswagen gehe die Sicherheitslücke auf einen "Designfehler" zurück, berichtete das Recherchenetzwerk. Der Konzern habe in den vergangenen 21 Jahren nur etwa eine Handvoll unterschiedlicher Verschlüsselungen in die Autoschlüssel einprogrammiert. Volkswagen erklärte gegenüber NDR, WDR und "SZ", die Untersuchungen zeigten, "dass die Sicherheitssysteme der bis zu 15 Jahre alten Fahrzeuge nicht das gleiche Sicherheitsniveau aufweisen wie beispielsweise unsere aktuellen Fahrzeuge".
Sicherheitslücke schwierig zu beheben
Die Sicherheitslücke zu beheben ist schwierig, weil die Chips fest in den Autoschlüsseln verbaut sind. Forscher Timo Kaspers rät Autobesitzern laut Bericht: "Sicher lässt sich das Kopieren des Funksignals nur vermeiden, wenn man das Auto am Türschloss mit dem Schlüssel aufschließt und auf die Funkfernbedienung komplett verzichtet."
(APA)
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