Den Angaben zufolge zog die Mutter im Februar fort, um in einer weit entfernten Fabrik zu arbeiten. Ihr vorbestrafter, arbeitsloser Mann blieb zu Hause. Er sollte sich um das Kind kümmern - doch stattdessen verbrachte er den Großteil seiner Zeit in Internetcafes und kehrte nur alle zwei bis drei Tage nach Hause zurück, um dem Sohn etwas zu essen zu geben. Am 7. März fand der Vater den Buben tot auf, wie die Polizei mitteilte. Der Mann ließ den Leichnam dann mehr als einen Monat liegen, bevor er ihn in einem Garten wegwarf.
Der schockierende Vorfall weckt Erinnerungen an einen Fall aus dem Jahr 2009, als ein Ehepaar in Südkorea sein drei Monate altes Baby verhungern ließ, während es in einem Videospiel das Großziehen eines virtuellen Kindes nachspielte. Im Jahr 2012 wurde eine Frau festgenommen, die ihr Baby in der Toilette eines Internet-Cafes zur Welt brachte und es dann vernachlässigte.
Die Sucht nach Online-Spielen ist in Südkorea ein großes Problem, dem sich nun auch die Politik annimmt. Das Parlament berät derzeit über ein Gesetz, wonach das Suchtpotenzial von Online-Spielen dem von Alkohol, Drogen und Glücksspielen gleichgesetzt wird. Aufgrund der starken Verbreitung von Smartphones hat sich das Problem noch verstärkt.
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