Stattdessen könne die Hagia Sophia, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, für muslimische Gottesdienste genutzt werden, hieß es in der Gerichtsentscheidung. Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kündigte bereits an, die Hagia Sophia für muslimische Gebete zu öffnen. Die Hagia Sophia werde der Aufsicht der Religionsbehörde (Diyanet) unterstellt.
Hayırlı olsun. pic.twitter.com/MzP6nzn9Jc
— Recep Tayyip Erdoğan (@RTErdogan) July 10, 2020
UNESCO warnt Türkei
Zuvor hatte die UNESCO die Türkei vor der eigenmächtigen Umwandlung des historischen Gebäudes in eine Moschee gewarnt. Mit dem Status als Weltkulturerbe seien "eine Reihe von Zusagen und rechtlichen Verpflichtungen verbunden", erklärte die UN-Kulturorganisation und rief die Türkei vor einer Entscheidung zum Dialog auf.
Ein Staat dürfe "keine Veränderung an dem herausragenden universellen Wert" eines Welterbe-Monuments vornehmen, unterstrich die UNESCO. Die Hagia Sophia gehört als Teil der Istanbuler Altstadt zum Welterbe.
Hagia Sophia seit 1935 Museum
Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde die Kirche dann in eine Moschee umgewandelt. Nach der türkischen Republikgründung wurde sie 1935 zum Museum.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Umwandlung in ein Museum zuletzt als "großen Fehler" bezeichnet. Die säkulare türkische Opposition und die USA als wichtigster Verbündeter der Türkei sind allerdings gegen eine Nutzung als Moschee.
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