Der Mann habe schließlich keine Geldforderungen gestellt - wie ansonsten bei Banküberfällen "üblich". Der Tatbestand der erpresserischen Entführung habe auch ein höheres mögliches Strafausmaß zur Folge, nämlich zehn bis 20 Jahre Haft. In diesem Falle wäre ein Geschworenengericht zuständig. Bei den anstehenden Ermittlungen gelte es nun auch, die "psychische Beschaffenheit" des 42-Jährigen zur Tatzeit zu ermitteln, so Willam.
Geiselnahme in Innsbruck
Die Vernehmungen des Verdächtigen und der Opfer wurden am Dienstag indes abgeschlossen. Der 42-Jährige habe bei seiner Einvernahme erneut angegeben, dass er sich von der Polizei erschießen lassen wollte, sagte Ermittlerin Katja Tersch. Der Mann hatte die Bank gegen 15.45 Uhr betreten und zunächst alle Anwesenden, darunter vier Angestellte und einen Kunden, mit einem Messer bedroht. Anschließend fesselte er drei der Mitarbeiter mit einer Art Strick, den er selbst mitgebracht hatte. Kurz darauf seien bereits die ersten Polizisten am Tatort eingetroffen, die den 42-Jährigen in ein Gespräch verwickelten und ihn in einem günstigen Moment schließlich überwältigten.
Bereits in der Bank habe der Mann davon gesprochen, sich von der Polizei erschießen lassen zu wollen. Er habe keinerlei Geldforderungen an die Bankangestellten gestellt. Über den geistigen Zustand des Verdächtigen und ob er möglicherweise durch Alkohol oder Drogen beeinflusst war, wollte die Polizistin nichts sagen. Dies müssten Sachverständige klären, sagte die Kriminalistin.
Opfer stehen unter Schock
Die Opfer wurden bis auf Rötungen und Abschürfungen durch die Fessel nicht verletzt. Sie erlitten allerdings einen Schock. Die Polizei führe nun noch die abschließenden Erhebungen und die Spurenauswertung durch.
(APA)
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