Die Lage in den deutschen Waldbrandgebieten in Brandenburg und Sachsen ist weiter sehr kritisch – die Feuer befanden sich auch am Mittwoch nicht unter Kontrolle.
Der Feuerwehrverband spricht vom größten Waldbrand in diesem Jahr in Brandenburg. Bei Rehfeld im Brandenburger Elbe-Elster-Kreis unweit der sächsischen Grenze stemmen sich 350 Einsatzkräfte gegen ein großes Feuer auf einer Wald- und Wiesenflächen von 850 Hektar. Zwei Löschhubschrauber der deutschen Bundeswehr unterstützten die Feuerwehren aus der Luft, drei weitere wurden erwartet. Ein Hubschrauber der Polizei half bei der Lageerkundung.
Scharfe Munition schlummert im Boden
Die Brandfläche ist teilweise munitionsbelastet, auch deshalb ist das Löschen aus der Luft notwendig. Durch Detonationen im Boden seien neue Munitions-Verdachtsflächen entdeckt wurden, die noch gar nicht in Karten verzeichnet gewesen seien, berichtete Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen in Falkenberg. Die Brandursache war bisher unklar, der Ort des Ausbruchs südwestlich des Einsatzgebietes aber bekannt, so der Minister.
Waldbrände: Katastrophenalarm in Sachsen
Beim Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz wurde durch den betroffenen Landkreis Katastrophenalarm für Bad Schandau ausgelöst. Im Nationalpark Sächsische Schweiz hat sich inzwischen die Zahl der Einsatzstellen rund um den Großen Winterberg nach Angaben des Landratsamtssprechers von drei auf fünf erhöht. Zur genauen Fläche, die in dem unwegsamen, felsigen Gebiet in Flammen steht, konnte er keine Angaben machen.
Derzeit seien 254 Feuerwehrleute und Kräfte der Bundes- und Landespolizei im Einsatz. Zur Brandbekämpfung seien auch zwei Wasserwerfer mit jeweils 10.000 Litern Fassungsvermögen und zwei Hubschrauber am Ort. Die Wasserversorgung erfolge etwa von der Elbe. Auch vier Hubschrauber der Bundeswehr sollten unterstützen.
Gefahr für Leib und Leben
Das Feuer hatte am Montag vom Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. Touristen wurden dringend aufgefordert, den Bereich Hintere Sächsische Schweiz zu meiden, es bestehe Gefahr für Leib und Leben, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstag mit. Bereits am Montag waren 70 Kinder, die sich in einem Ferienlager in Ceska Kamenice befanden, in Bad Schandau untergebracht worden.
In Tschechien spitzte sich unterdessen die Lage bei dem Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz nahe der Grenze zu Sachsen dramatisch zu. Mehr als 400 Feuerwehrleute kämpften auf tschechischer Seite gegen die Flammen, wie ein Sprecher mitteilte. Sie wurden von Polizei- und Armeehubschraubern unterstützt. Bei den Löscharbeiten wurden nach Angaben des Innenministeriums acht Feuerwehrleute verletzt. Vier mussten mit einer Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Anrainer wurden demnach nicht verletzt.
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