Nach Angaben von Bürgerwehren, die gegen die Islamistengruppe Boko Haram kämpfen, sprengte sich der Täter gegen 13.00 Uhr auf einem Markt in Maiduguri in die Luft. Es müsse mit einer "hohen Opferzahl" gerechnet werden, sagte Shettima Bulama, Mitglied einer zivilen Miliz. "Der Attentäter wählte den belebtesten Teil des Marktes und zündete seine Bomben."
Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaates Borno. Am Dienstagmorgen hatte die Islamistengruppe Boko Haram die Millionenstadt erneut unter Beschuss genommen. Vor drei Tagen war eine nächtliche Offensive der Extremisten zur Eroberung Maiduguris von den Sicherheitskräften abgewehrt worden. Bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee in Maiduguri wurden später am Samstag 26 Menschen getötet.
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe nach UN-Angaben mehr als 15.000 Menschen. Weitere 1,5 Millionen Menschen wurden infolge des Konflikts obdachlos. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram mittlerweile von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Seit Februar vermeldete die Armee mehrfach Siege gegen Boko Haram, zuletzt starteten die Islamisten jedoch wieder mehrere Offensiven.
Nigerias neuer Präsident Muhammadu Buhari versprach einen entschlossenen Einsatz gegen die Extremisten. Er kündigte an, eine eigene Kommandozentrale in Maiduguri einzurichten, um von dort aus den Kampf gegen die Miliz zu koordinieren.
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