Die erste Überraschung bot Red Bull Salzburg in der zwölften Runde bereits vor dem Anpfiff gegen die SV Ried mit der Bekanntgabe der Aufstellung. Die Bullen veränderten die Startelf im Vergleich zum ÖFB-Cup-Viertelfinalaufstieg gegen die WSG Tirol auf acht Positionen. Die beiden Schlüsselspieler Alexander Schlager (angeschlagen) und Kerim Alajbegovic (erkrankt) standen gar nicht zur Verfügung.
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Salzburger Mega-Rotation gegen Ried
Mit Soumaila Diabate, Yorbe Vertessen, Frans Krätzig, Edmund Baidoo, Stefan Lainer und Jannik Schuster nahmen bei der Mega-Rotation mehrere Stammkräfte auf der Ersatzbank Platz. Wie der Klub gegenüber SALZBURG24 am Sonntag mitteilte, resultierten die Änderungen aus dem intensiven Cup-Aufstieg. Letsch gilt eigentlich nicht als Freund großer Rotationen. Aufgrund der Umstände und der kommenden Aufgaben in der Europa League sowie am nächsten Sonntag gegen den Meister Sturm Graz sah er sich jedoch gezwungen zu reagieren.
Christian Zawieschitzky gab als Schlager-Ersatz sein Bundesliga-Debüt, da auch noch Mads Bidstrup (Oberschenkel) ausfiel, übernahm Jacob Rasmussen erstmals die Kapitänsschleife. "Das 4:1-Ergebnis hätten wir einfacher erreichen können. Wir gehen schnell in Führung und hatten Kontrolle. Da wir aber zu viele einfach Bälle verloren haben, kam der Gegner zurück", resümierte Rasmussen auf SALZBURG24-Nachfrage (siehe Video unten).
Clement Bischoff mit schnellstem Bundesliga-Tor
Mit dem schnellsten Tor in der laufenden Bundesliga-Saison ging Salzburg nach exakt 29 Sekunden früh in Führung. Sofort nach dem Anpfiff war das Team von Thomas Letsch präsent und lästig. Mit sieben Spielern tief in der gegnerischen Hälfte eroberten die Heimischen nach Unsicherheiten in der Rieder Defensive den Ball und gingen durch Clement Bischoffs (1.) präzisen Flachschuss ins rechte Eck in Führung.
Der schwungvolle Start ebbte ab, und es entwickelte sich eine Phase ohne Höhepunkte. Erst als die Oberösterreicher durch Kingstone Mutandwa (15.) mit einem wuchtigen Distanzschuss anklopften, kam Fahrt in die Partie. Danach fand Salzburgs Moussa Yeo nach guter Vorarbeit von Sota Kitano eine gute Chance vor. Die Rieder verpassten den Ausgleich mit einer akrobatischen Einlage von Mark Grosse nur knapp.
"Wir sind trotz der acht Wechsel perfekt ins Spiel gestartet. Mit einigen Ballverlusten haben wir den Gegner wieder stark gemacht. Die guten Phasen haben heute überwogen, aber die schlechten Phasen brennen sich bei den Fans, bei den Medien und bei uns Trainern ein", meinte Letsch. Er wollte in der Kabine, in der zur Abwechslung eine ausgelassene Stimmung herrschte, nicht zur Spaßbremse werden: "Es tut richtig gut, wieder einmal Spieler zu sehen, die singen und gut gelaunt sind. "
Salzburg bot dem Gegner vor dem eigenen Tor wieder einige Gelegenheiten. Unsicherheiten von Debütant Zawieschitzky und ein Ausrutscher von Gadou wurden allerdings nicht bestraft. Als Torschütze Bischoff in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor und Salzburgs Defensive viele Räume anbot, schlugen die „Wikinger“ zurück: Mutandwa (34.) vollendete einen schnell gespielten Konter über mehrere Stationen sehenswert zum Ausgleich.
Kitano mit Pausenpfiff zur Bullen-Führung
Quasi mit dem Pausenpfiff zeigte Salzburg erneut seine Qualitäten im Angriff. Der dribbelstarke Bischoff leitete die Führung zum 2:1 ein, als er Kitano (45.) stark in Szene setzte und dieser überlegt einschob. Die 8.352 anwesenden Fans sahen nach Wiederanpfiff einen Platzverweis für die Rieder: Nikki Havenaar riss den auffälligen Bischoff auf der Mittellinie nieder und sah als letzter Mann die Rote Karte.
"Gegen Rapid Wien (Anfang Oktober, Anm.) hatte er sein Startelf-Debüt. Seitdem hat er eine tolle Entwicklung gemacht, da sind Welten dazwischen", streute der Salzburg-Trainer seinem Schützling Bischoff Rosen.
In Überzahl wäre Petar Ratkov komplett frei vor Tormann Andreas Leitner gestanden. Doch anstatt den Bullen-Stürmer anzuspielen, entschied sich Bischoff (65.) für ein Dribbling und verlor den Ball.
Neues Trio sichern Sieg für Red Bull Salzburg
Für die nächsten Glücksmomente aufseiten des Vizemeisters sorgte der eingewechselte Baidoo (72.) mit dem 3:1 nach Vorarbeit vom ebenso neu gekommenen Maurits Kjaergaard. Gegen die WSG Tirol gingen drei Tore auf das Konto der „Joker“. Den 4:1-Endstand markierte Ratkov (81.), der vom frischen Vertessen in Szene gesetzt wurde.
Die starke Rotation und das damit eingegangene Risiko von Letsch machten sich bezahlt. Red Bull Salzburg ist seit fünf Spielen ungeschlagen und konnte davon vier gewinnen. "Die Konstanz war zuletzt immer ein Thema. Jetzt sind wir seit fünf Spielen ungeschlagen - so schlecht sieht es derzeit bei uns nicht aus", fügte Letsch hinzu.
Der letzte Rieder Sieg in Salzburg muss nach über 23 Jahren weiter auf sich warten. Im August 2002 waren die Oberösterreicher zuletzt mit 3:2 im Lehner Stadion erfolgreich.
Duell mit Meister Sturm Graz steht an
Für die Bullen geht es am Donnerstag in der Europa League gegen die Go Ahead Eagles weiter, ehe am Sonntag das Gastspiel bei Meister Sturm Graz ansteht.
Bullen im ÖFB-Cup gegen Titelverteidiger
Die Auslosung des ÖFB-Cups hat am Sonntagabend folgendes ergeben: Titelverteidiger WAC empfängt Red Bull Salzburg, die SV Ried bekommt es mit Rapid zu tun. Meister Sturm Graz muss ins Ländle und ist bei Altach gefordert. Hinzu folgt Ende Jänner bzw. Anfang Februar das Linzer Derby zwischen dem LASK und Blau-Weiß Kinz.
Erstmals seit 43 Jahren stehen nur Bundesligisten unter den besten acht des nationalen Pokalbewerbs.
LIVETICKER zu Red Bull Salzburg gegen SV Ried zum Nachlesen
Tore:
- 1:0 Bischoff (1.)
- 1:1 Mutandwa (34.)
- 2:1 Kitano (45.)
- 3:1 Baidoo (72.)
- 4:1 Ratkov (81.)
Aufstellungen:
Salzburg: Zawieschitzky - Trummer, Gadou, Rasmussen, Terzic - Gourna-Douath (46. Kjaergaard), Diambou (46. Diabate) - Kitano (68. Vertessen), Yeo (68. Baidoo), Bischoff (82. Lainer) - Ratkov
Ried: Havenaar, Sollbauer, Steurer - Bajic, Maart (79. Rasner), Mayer, Pomer (59. Rossdorfer) - Grosse (54. Scherzer), Mutandwa (59. Kiedl/79. Boguo), Van Wyk
(Quelle: salzburg24)




































