Den Kickern von Österreichs Abo-Meistern wuchsen nach dem 2:1-Coup in der Königsklasse gegen Lille zwar Flügeln.
Abgehobene Bullen? Fehlanzeige!
Nur wenige Minuten – und auch Tage später – ist von Arroganz bzw. Überheblichkeit keine Spur. "Wir haben noch keinen Titel gewonnen, aktuell können wir uns nichts kaufen. Grundsätzlich hat sich für uns nichts geändert, wir fahren ganz gut damit, dass wir auf dem Boden bleiben", ist Cheftrainer Matthias Jaissle immer wieder bemüht zu betonen.
Während Karim Adeyemi, der nach seinem Glanzauftritt in aller Munde ist, offenbarte, das Wort Unbekümmertheit nicht zu kennen, scheint sein Kumpel Seiwald nichts von Abgehobenheit wissen zu wollen.
Jaissle gibt den Kickern von @RedBullSalzburg am Donnerstag einen freien Tag. @karim_adeyemi dazu: "Nein, ich komme, aber erst um 13 Uhr." Vielleicht um das Wort "Unbekümmertheit" zu lernen, dass er auf der PK nicht kannte. ???? #SALLOSC
— Aleksandar Andonov (@aleksandonov15) September 29, 2021
Salzburg jagt weitere Rekorde
Dabei können sich die bis dato unbezwingbaren Bullen nach dem Traum-Lauf in der Liga sowie im internationalen Top-Geschäft schon auch etwas einbilden. Gegen den LASK (ab 16.50 Uhr im LIVETICKER) kann die Jaissle-Crew den eigenen Start-Rekord von der Saison 2018/19 mit zehn Siegen in ebenso vielen Duellen einstellen. Zudem würden sie mit 14 Bundesliga-Dreiern in Folge ebenso die von Rapid Wien aufgestellte Bestmarke von 1987 egalisieren.
LIVE: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den LASKLIVE: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den LASK
Gepostet von FC Red Bull Salzburg am Donnerstag, 30. September 2021
Und sollten Adeyemi und Co am Sonntag gegen die Linzer treffen, haben sie einen weiteren Eintrag in den Geschichtsbüchern sicher: Es wäre die 42. Heimpartie en Suite, in der die heimischen Fans in der Liga jubeln dürften.
Seiwald schaut nicht auf Bestmarken
Angesprochen, ob der stets freundliche Kuchler weiß, wie lange der jüngste Erfolgslauf der Salzburger andauerte, sagte Seiwald am Freitag in eine Pressekonferenz gewohnt trocken: "Auf Rekorde haben wir nicht geschaut. Wir wollen grundsätzlich alle Spiele gewinnen und die Serie ausbauen."
Während der erst 20-Jährige unter Ex-Coach Jesse Marsch nur die zweite Geige spielte und bei fast allen wichtigen Spielen im Europacup nicht im Kader stand, zählt er heuer zu den Aufsteigern der Saison. Vom Mittelfeld der Jaissle-Crew ist der geerdete Kuchler nicht mehr wegzudenken. Mit seinen souveränen Auftritten auf der großen Fußball-Bühne weckte der Youngster zudem auch das Interesse von Österreichs Nationalteam-Trainern.
Kuchler klopft ans A-Team
Bei der U21 hat er sich bereits einen Stammplatz erspielt, dockt immer lauter ganz "oben" an. "Natürlich macht mich das stolz und zeigt, dass ich auf einem guten Weg bin. Ich freue mich über diese Anerkennung. Aber ich werde da dranbleiben und hart arbeiten, dass ich auch im A-Team einmal dabei sein kann", sagte Seiwald kämpferisch.
Wenn der 1,79 große Mittelfeld-"Rackerer" mal nicht dem Fußball hinterherjagt, dreht sich in der Welt des Salzburgers dennoch allem um den Sport. "In meiner Freizeit spiele ich gerne Volleyball und Basketball. Zudem schaue ich mir immer wieder Spiele von Kuchl (Regionalliga Salzburg, Anm. d. Red.) an." In seiner 7.384-Seelen-Heimatgemeinde, wo Seiwald noch bei seiner Familie wohnt, werden die Daumen derzeit im Drei-Tages-Rythmus gedrückt. Seine Familie hat fünf Dauerkarten und – je nachdem wie Teammanager Mark Lang aufgelegt ist – organisiert er für seine Kumpels zwischen drei und zehn Tickets für die Heimspiele.
Für das Duell gegen den LASK sind – Stand Freitagmittag – 13.000 Tickets verkauft worden. Wenn Seiwald weiterhin solche Auftritte im Bullen-Dress zeigt, wird auch Franco Foda nicht mehr an dem Salzburger Shooting-Star vorbeikommen.
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