Ein Erfolgserlebnis des Verfolgers hätte die Hoffnungen auf die erste Meisterschaft für Rapid Wien seit 2008 wachsen lassen. Doch die Hütteldorfer hatten erneut das Nachsehen. Zu stark und abgebrüht präsentierte sich der Meister.
Marsch zu Wechsel-Gerüchten
Da Salzburg-Trainer Jesse Marsch zuletzt als künftiger Gladbach-Trainer gehandelt wurde, äußerte sich der US-Amerikaner vor dem Spitzenspiel zu seiner Zukunft: "Ich habe nichts von Gladbach gehört und ich möchte ganz klar sagen, dass mein Fokus zu hundert Prozent hier bei unserer Mannschaft ist."
Auf schiefer Ebene
Zwei der jüngsten drei Kräftemessen mit den Bullen endete für die Wiener mit einem Debakel. Das heutige Duell fiel 70 Minuten lang in die Kategorie Einbahnstraßenfußball.
Daka erlöst Salzburg
Denn Salzburg diktierte das Geschehen nach Belieben und scheiterte drei mal am glänzend parierenden Wiener Goalie Richard Strebinger. Der munteren Partie fehlten nur noch die Treffer.

Bis zur 31. Minute: Der kurzfristig für Noah Okafor (Adduktorenverletzung beim Aufwärmen) eingesprungene Brenden Aaronson leitete nach einem Ulmer-Laufpass die hoch verdiente Führung ein. Nachdem Mergim Berisha den Ball auf Patson Daka spitzelte, erlöste der Sambier sein Team mit dem 1:0.
Rapid-Tor zurecht aberkannt
95 Sekunden davor jubelten jedoch die Hütteldorfer, als Knasmüllner Knipser Fountas freispielte und dieser vermeintlich zum 0:1 einschob. Der Treffer wurde allerdings zurecht wegen einer sehr knappen Abseitsstellung nicht gegeben.
Salzburg-Chancen am Fließband
Die Bullen ließen Rapid Wien kurz vor der Pause am Ausgleich schnuppern, erhöhten dann aber die Schlagzahl und erarbeiteten sich Chancen am Fließband.
Berisha und Daka sind Salzburgs Traum-Duo
Vor allem Berisha, der den gesperrten Sekou Koita ersetzte, lief zur Höchstform auf. Als Assistgeber bereitete er alle drei Treffer der Bullen vor. Und fand in Daka seinen kongenialen Sturm-Partner.
Der Sambier wurde zwei weitere Male (64. und 69.) von Berisha bedient und erlegte die Hauptstädter quasi im Alleingang. Daka hält nun bei 16. Saisontreffern. Dem Traum-Duo konnte kein Rapidler das Wasser reichen.
"Die drei Tore waren sehr wichtig und speziell für mich" erklärte Daka.
Zudem zeigte auch Aaronson, der seine Beine bei den ersten drei Treffern im Spiel hatte, eine Top-Leistung.
Marsch schwärmt von Dominanz
"Es war eine super dominante Leistung. Beide (Daka und Berisha, Anm.) waren total stark in diesem Spiel. Aber auch Aaronson spielte toll. Eine dominante Vorstellung von Anfang bis zum Ende. Es war keine einfache Woche, wir waren enttäuscht mit unserer Leistung gegen Villarreal, aber diese Reaktion zu zeigen, sagt viel über unsere Mannschaft aus.“, resümierte Marsch.
Drei Tore in Nachspielzeit
In den Schlussminuten überschlugen sich nach etlichen Wechsel die Ereignisse. Rapid-Joker Lion Schuster (91.) verkürzt mit seinem Premierentor nach Abstimmungsproblemen in Salzburgs Verteidigung auf 3:1. Kurz später lieferte wieder Berisha den Assist – Adeymi (92.) brauchte beim Treffer zum 4:1 nur mehr einzuschieben. Den 4:2-Endstand erzielte Ercan Kara (94.) mit einem Heber über Cican Stankovic.
Red Bull Salzburg – Rapid Wien 4:2 (1:0)
Aufstellungen
Salzburg: Stankovic - Kristensen (77. Farkas), Ramalho, Vallci, Ulmer (77. Solet) - Mwepu (73. Susic), Bernede, Junuzovic (73. Seiwald), Aaronson - Berisha, Daka (72. Adeyemi)
Rapid Wien: Strebinger - Stojkovic, D. Ljubicic (76. Greiml), Barac - Schick (76. Arase), Ritzmaier (76. Schuster), Petrovic, Ullmann - Fountas (46. Grahovac), Knasmüllner (69. Demir) - Kara
Tore: Daka (31., 64., 69.), Adeyemi (92.); Schuster (91.) Kara (94.)
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