Drei Tage vor dem Saisonstart geht der Kampf ums "Leiberl" bei den Bullen in die heiße Phase. Jeder Fußball-Profi will am Freitag auf dem Feld stehen, wenn gegen Austria Wien (im S24-LIVETICKER ab 20.20 Uhr) der Anpfiff in die neue Bundesliga-Saison ertönt.
Salzburg-Trio bald weg?
Aber nicht für jeden Kicker ist auch ein Platz im breit aufgestellten Salzburg-Kader. Sportdirektor Christoph Freund ist nahezu gezwungen, den einen oder anderen Spieler abzugeben.
Wie SALZBURG24 erfahren hat, stehen mit Mohamed Camara, Antoine Bernede und Albert Vallci, die allesamt gestern gegen Ajax Amsterdam nicht dabei waren, drei Bullen vor dem Absprung. "Das würde ich nicht ausschließen, dass da bei allen drei noch was passieren könnte", deutete der Pinzgauer auf S24-Anfrage bei einem Medientermin weitere Wechsel an.
Bullen winkt Rekord-Transferfenster
Mit den Verkäufen von Karim Adeyemi (30 Mio. Euro ohne Bonuszahlungen), Brenden Aaronson (29,6 Mio.) und Rasmus Kristensen (13 Mio. Euro) kratzt der Double-Sieger an der 75-Millionen-Marke.
Wenn das oben genannte Trio und auch noch Oumar Solet (FC Turin/Italien) abgegeben wird, könnte bis zum Ende des europäischen Transferfensters am 31. August die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten werden. Das war in einem Sommer bei Salzburg noch nie der Fall.
Freund will Platz im Kader schaffen
Nicht zuletzt deshalb und aufgrund der intensiven Belastung im Herbst hat sich Salzburg breit aufgestellt. "Der Kader steht zum großen Teil, er ist noch auf der größeren Seite. Alle Positionen sind mindestens doppelt besetzt, der Konkurrenzkampf ist gegeben. Wir sind schon froh, wenn wir von der Tiefe und der Qualität sehr gut aufgestellt sind. Das werden wir sicher brauchen", sagte Freund.
Salzburg erneut haushoher Favorit
Trotz neuerlich stark veränderter Mannschaft eröffnet Red Bull Salzburg am Freitag gegen Austria Wien als unumstrittener Favorit die Bundesliga-Saison. Der Titelverteidiger will eine historische Erfolgsserie prolongieren und peilt seinen zehnten Meistertitel in Serie an.
Jaissle: "Druck selbst aufgebürdet"
"Ich finde es als Anerkennung und Lob", erklärte Jaissle zur Einschätzung seiner Kollegen und erinnerte an vergangenen Sommer, als nach einem ähnlichen Umbruch die Konkurrenz sich näher rücken sah. "Die Erwartungshaltung haben wir uns erarbeitet. Wir gehen mit diesem Druck in die Saison, den haben wir uns selbst aufgebürdet. Wir können gut damit umgehen", sagte der Meistertrainer, mahnte aber auch postwendend. "Das wird kein Selbstläufer, es wird bis zum Ende ein harter Kampf".
Zehnter Titel ist großes Ziel
Denn die Ziele des Clubs, der erneut fix in der Champions-League-Gruppenphase steht, sind wie immer hoch, betonte der Sportdirektor. "In erster Linie wollen wir gut in die Meisterschaft starten, dann arbeiten wir uns step by step voran. Wenn möglich, wollen wir den zehnten Titel in Serie. Dafür gilt es gut zu starten und gute Spiele abzuliefern", erklärte Freund.
"Richtig guter Kader"
Dafür hat Salzburg nicht nur Talente aus dem europaweit angesehenen eigenen Nachwuchs hochgezogen und verliehene Spieler zurückgeholt, sondern unter anderem Lucas Gourna-Douath, Kapitän der französischen U19, den brasilianischen Stürmer Fernando (23) oder den serbische Innenverteidiger Strahinja Pavlovic (21) engagiert. "Die Qualität des Kaders ist sehr hoch. Sowohl in der Breite als auch in Spitze ist das ein richtig guter Kader", freut sich Jaissle.
Salzburg noch nicht bei 100 Prozent
"Der Umbruch war auch wieder da, einige verdiente Spieler und Führungspersönlichkeiten haben uns verlassen. Wie jeden Sommer ist das eine große Chance für die Jungs, die nachrücken, sich selber zu entwickeln. Sie haben es selbst in der Hand, mir noch mehr die Qual der Wahl zu geben", befeuerte der Coach den Konkurrenzkampf. Dafür pflege er einen offenen Austausch, die Spieler "wissen, woran sie sind".
Justin Omoregie (Oberschenkel), Kamil Piatkowski (Oberschenkel) und Samson Tijani (Schien- und Wadenbein) fallen gegen die Hauptstädter wegen Verletzungen aus.
Da die Vorbereitung recht kurz war, sieht Jaissle sein Team "noch nicht bei 100 Prozent". Wie weit Red Bull Salzburg wirklich ist, wird die erste Standortbestimmung am Freitag beim Bundesliga-Auftakt gegen Austria Wien zeigen.
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