Nicht nur im Sommer – auch im Herbst herrscht Festspielstimmung in Salzburg.
Magie pur in Salzburg
In der Bullen-Arena setzte es die nächste magische Nacht in der Eliteliga. Österreichs Abo-Meister verteidigt ungeschlagen die Tabellenführung. In 18 Bewerbsspielen hat keine Team Salzburg bislang besiegen können.
Was wie ein Märchen klingt, ist Realität. Red Bull Salzburg führt die Königsklassen-Gruppe G mit sieben Punkten an. Und das bei Kontrahenten wie Sevilla, Wolfsburg und Lille.
Die Spanier trafen im Abendspiel auf den französischen Meister. Da die Begegnung torlos endete, lachen die Bullen weiterhin von Platz eins. Am 2. November hat Salzburg bereits den ersten Matchball im Kampf um das erstmalige Erreichen des Achtelfinals.
Beim Triumph gegen den deutschen Bundesligisten trafen Karim Adeyemi (3.) Noah Okafor (65., 77.) und Lukas Nmecha (15.) Die Wolfsburger mussten auf Ex-Bulle Xaver Schlager verletzungsbedingt (Kreuzbandriss) verzichten. Der Oberösterreicher war zum Zuschauen auf der Tribüne verdammt.
Adeyemi verzaubert 29.520 Fans
Die Startphase in einer temporeichen Partie hatte alles zu bieten, was das Fußballherz begehrt. Die in Pflichtspielen heuer erstmals ausverkaufte Bullen-Arena tobte. Denn Salzburgs neuer Superstar Karim Adeyemi verzauberte abermals die 29.520 angereisten Zuseher.
Der deutsche Jung-Nationalspieler erzielte sein viertes Champions-League-Tor staubtrocken.
Träumen erlaubt
Bei seinem Mega-Sprint und dem Ballklau gegen Kevin Mbaku riss es nahezu alle Fans bereits in der dritten Minute von den Sitzen – einige davon trauten ihren Augen nicht. Und viele dürfen nun träumen. Vom Premieren-Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League.
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— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) October 21, 2021
Jaissle: Nahe an 100 Prozent"
"Es war ein sehr temporeiches Spiel. Wir waren 90 Minuten lang nahe der 100 Prozent. Wir wollen unseren Fußball zeigen. Wir definieren uns nicht über die Tabelle", bilanzierte der zufriedene Salzburg-Trainer Matthias Jaissle.
Hallo Fußballelite, Salzburg ist heiß – aber so richtig! ???? #shinebright #SALWOB #UCL
— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) October 20, 2021
Wolfsburg in Schockstarre
Wolfsburg wirkte geschockt. Okafor traf nach einem Traumpass von Seiwald zudem noch die Stange. Beim Bundesligisten aus dem Nachbarland schien sich die Verunsicherung zu vergrößern. Die Truppe von Mark van Bommel musste sich schütteln und kam durch Dodi Lukebakio (10.) erstmals gefährlich nach vorne.
Wölfe schlagen mit "Geheimwaffe" zu
Allerdings spielten die Deutschen fünf Minuten später ebenfalls ihre "Geheimwaffe" aus: Maximilian Arnold bediente Nmecha per Eckball ideal. Der Stürmer nutzte gegen den zögernden Salzburg-Goalie Philipp Köhn den freien Raum und köpfte zum Ausgleich ein. Der Bullen-Schlussmann strahlte beim vierten Gegentreffer im dritten Königsklassen-Duell nicht die nötige Souveränität aus.
Die "Wölfe“ kamen danach etwas besser ins Spiel und zeigten sich gegen Ende der ersten Halbzeit unbeeindruckt vom Tempo der Bullen. Wöber rettete beim Stand von 1:1 in Minute 39 in Extremis, als er sich bei einem Schuss von Lukas Nmecha reinwirft und Kopf und Kragen riskiert.
Rekordeinkauf Okafor beweist Torriecher
Salzburg war zwar etwas spielbestimmend, konnte allerdings erst in Hälfte zwei die Überlegenheit in Tore ummünzen.
Der stark aufspielende Okafor (65.) belohnte sich für einen Glanzauftritt mit der 2:1-Führung. Der immer besser in Fahrt kommende Rekordeinkauf aus der Schweiz war nach einem Eckball gedankenschnell und netzte souverän ein.
"Mir fehlen die Worte. Ich bin sehr glücklich über die ersten Tore und die drei Punkte sowie die Tabellenführung. Wir wissen, dass wir international mithalten können", erklärte der 21-jährige Okafor.
Achtelfinale winkt
Knappe zwölf Minuten später folgte nahezu eine Kopie: Erneut war es Okafor, der seinen Torriecher unter Beweis stellte und zum 3:1-Endstand traf.
Das volle Stadion startete bereits im Endspurt den Party-Marathon. Laola-Welle, Standing-Ovations und laute Fan-Gesänge honorierten die Traum-Leistung der Bullen. Nach Siegen gegen Schalke 04, Borussia Dortmund und RB Leipzig gesellt sich nun auch Wolfsburg auf die "Abschussliste" der Salzburger.
Champions League: FC Salzburg – VfL Wolfsburg
Aufstellungen
Salzburg: Köhn - Kristensen, Onguene, Wöber (72. Bernardo), Ulmer (86. Guindo) - Seiwald, Camara (66. Capaldo), Aaronson, Sucic - Okafor (87. Simic), Adeyemi (87. Adamu)
Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon (70. Otavio) - Vranckx, Arnold - Baku (70. F. Nmecha), Lukebakio, Steffen - L. Nmecha
Tore: Adeyemi (3.) Okafor (65., 77.); Nmecha (15.)
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