2017 feierte Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam ein "Sommermärchen". 2022 peilte Rot-Weiß-Rot erneut den Einzug ins EM-Halbfinale an.
Doch heuer trug Glücksgöttin Fortuna das weiß-schwarze Trikot. Österreich traf gegen den Nachbarn aus Deutschland gleich drei Mal die Stange.
Starker Beginn vom ÖFB-Team
Österreich erwischte den besseren Start und agierte mutig. Die Crew von Irene Fuhrmann schnürte den Favoriten, der in der Gruppenphase alle drei Spiele ohne Gegentore gewinnen konnte, in deren Hälfte ein.
Zadrazil feiert 100. Jubiläum
In der ersten K.o-Runde des Turniers war Österreich viel gefährlicher als die Nummer fünf der Welt. Im 100. Einsatz der Salzburgerin Sarah Zadrazil war die rot-weiß-rote Mannschaft heute die ersten 25 Minuten bissiger und zweikampfstärker.

Georgieva eröffnet Stangen-Reigen
Österreich war viel näher dran an der Führung. Marina Georgieva setzte einen Dunst-Eckball per Kopf an die Stange. In ihrem ersten Startelf-Einsatz schrammte die 25-Jährige nur hauchdünn an der verdienten Führung vorbei.
Deutschland schlägt eiskalt zu
Dann folgte der Nackenschlag. Quasi mit der ersten Top-Chance schlug das deutsche Team zu. Nach einem missglückten Abschlag von Keeperin Manuela Zinsberger startete das Team von Martina Voss-Tecklenburg den Konter, bei dem Österreichs Kapitänin Carina Wenninger das Laufduell gegen Klara Bühl verlor. Die Flügelstürmerin bediente mit einem Stanglpass Lina Magull (26.), die ohne Mühe zur 1:0-Führung einschob – einfach eiskalt.
"Wir hatten einen Fehler gemacht in der ersten Halbzeit, wobei das 0:1 passiert ist. Im Moment ist es bitter, aber wir können auf die Europameisterschaft sehr stolz sein. Wir haben ja auch drei Mal die Stange getroffen, der Ball wollte einfach nicht rein", resümierte Fuhrmann im ORF-Interview nach dem Spiel

Auch Dunst und Puntigam treffen Aluminium
Doch Österreich gab nicht auf und zeigte im englischen Brentford eine starke Leistung. Der Ball wollte aber einfach nicht in das 17,86 Quadratmeter große Tor rein. Zwei weitere Male verhinderte das rund zehn Zentimeter breite Aluminium den Ausgleich. Zunächst platzierte Barbara Dunst (53.) die Kugel per Weitschuss auf die Querlatte, ehe Sarah Puntigam (57.) ebenso vom Pech verfolgt war und die Stange traf.
Es hat nicht sein sollen, trotz dreier Aluminiumtreffer! Spiel verloren, aber Herzen gewonnen! Hut ab vor eurer Leistung, Mädels!#OneHeartOneGoal ❤️#GemeinsamÖSTERREICH ????#WEURO2022 ???? pic.twitter.com/nUlcYbvJMe
— ÖFB - oefb.at (@oefb1904) July 21, 2022
Deutschland steht im EM-Halbfinale
Danach nahm wieder Deutschland das Heft in die Hand. Auch Klara Bühl (79.) hämmerte einen Schuss an die Querlatte. Aber auch Giulia Gwinn traf Augenblicke später die Stange. 3:2 für Österreich in der "Aluminium-Statstik“.
Da Bühl im Minute 82 einen "Hochkaräter" vergab, blieb die Schlussphase noch spannend. Die Deutschen setzten in Person von Alexandra Popp, die von Zinsberger angeschossen wird, allerdings spät nach. Mit ihrem vierten Turnier-Treffer und dem 2:0-Endstand in Minute 90 fixierte Popp den EM-Halbfinal-Einzug.
Aufstellungen
Deutschland: Frohms - Gwinn, Hendrich, Hegering, Rauch - Däbritz, Magull, Oberdorf - Huth, Popp, Bühl
Österreich: Zinsberger - Wienroither, Wenninger, Georgieva, Hanshaw - Puntigam - Hickelsberger-Füller, Zadrazil, Feiersinger, Dunst - Billa
Tore: Lina Magull (25.), Alexandra Popp (90.)
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