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"Weltklasse-Niveau"

Salzburger beweisen erneut europäische Reife

Okafor ist Bullen-Lebensversicherung – Köhn Retter in letzter Not

Red Bull Salzburg ist kurz davor, den historischen Champions-League-Aufstieg vom Vorjahr zu wiederholen. Die Bullen bewiesen in der Königsklasse am Mittwochabend erneut europäische Reife. So fielen die Reaktionen der Protagonisten aus.

Die Ausgangslage vor der "zweiten Hälfte" der Champions-League-Gruppenphase könnte für Salzburg viel besser nicht sein. Dank des 1:0-Heimsiegs über Dinamo Zagreb nehmen Noah Okafor und Co. die restlichen drei von sechs Spielen mit fünf Punkten überraschend als Tabellenführer in Angriff

Das internationale Überwintern in der vierten Eliteliga-Saison in Folge in einer schweren Gruppe mit Chelsea, AC Milan und Dinamo Zagreb ist damit in Reichweite. "Das waren sehr, sehr wichtige drei Punkte", sagte Kapitän Andreas Ulmer.

 

Ulmers Sturmlauf ebnet 1:0-Sieg

Vor ausverkauften Rängen (28.864 Zuseher:innen) stellte Routinier Ulmer in seiner 23. CL-Partie einmal mehr seine Bedeutung für die ansonsten blutjunge Truppe unter Beweis. In der 68. Minute war es der Linzer, der seinen 37 Jahren mit viel Dynamik trotzte und Dinamo-Defensivmann Sadegh Moharrami zu jenem Foul zwang, das den entscheidenden Elfer bedeutete.

Red Bull Salzburg, FC Liverpool, Testspiel GETTY/RED BULL
Red Bull Salzburg (weiß) und der Liverpool FC trafen am Mittwoch im Rahmen eines Testspiels aufeinander.

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Okafor ist Salzburgs Lebensversicherung

Okafor ließ sich die Chance auf das dritte Tor im dritten CL-Saisonspiel nicht nehmen. Schon bei den 1:1-Unentschieden gegen Milan und bei Chelsea hatte der Schweizer getroffen. "Ich glaube, ich bin momentan gut drauf", meinte der 22-Jährige bescheiden und fand auch lobende Worte für Vorbereiter Ulmer: "Er macht uns besser und gibt immer gute Tipps", erklärte Okafor über den Außenverteidiger, der im Finish mit Muskelproblemen im Oberschenkel vom Platz musste. "Ich hatte schon vor dem Spiel kleine Probleme, es ist aber sicher nicht so schlimm", gab Ulmer später Entwarnung.

 

Gegen Milan und Chelsea durfte man sich noch in der Rolle des gefährlichen Außenseiters gefallen, diesmal ging Salzburg auf Augenhöhe ins Spiel. Gerade in der ersten Hälfte war das gegen einen tief stehenden Gegner scheinbar zu merken. "Wir waren dominant unterwegs, im letzten Drittel haben wir ein bisschen die Zielstrebigkeit vermissen lassen", gab Jaissle an. Chancen waren durchaus vorhanden, in den entscheidenden Situationen fehlten aber die Tiefenläufe und das Positionsspiel war nicht immer gut.

Salzburg, Dinamo Zagreb, Champions League, Okafor GETTY/RED BULL
Salzburg besiegte Dinamo Zagreb am Mittwoch in der dritten Champions-League-Runde mit 1:0.

Jaissle ortet "unglaubliche Reife"

Jaissle wollte jedoch von der Last der Favoritenrolle nichts wissen. "Sie haben überhaupt keinen Druck verspürt, weil es für uns nach wie vor ein Privileg ist, in der Champions League zu sein", betonte der 34-jährige Deutsche, der nach elf CL-Spielen eine positive Bilanz von vier Siegen, vier Remis und drei Niederlagen vorweisen kann. In der Pause dürfte Jaissle jedenfalls die richtigen Worte gefunden haben. Die kleinen Veränderungen Angriffspressing trugen Früchte.

"Sie sind dann heiß und sehr motiviert aus der Kabine gegangen", beschrieb der Coach die Vorstellung nach der Pause und durfte schließlich Rosen streuen: "Ich ordne diesen Sieg sehr hoch ein, wie jeden Punkt in der Champions League. Die vergangene Champions-League-Saison war bereits historisch und überragend. Dass wir so performen gegen Milan und Chelsea, ist nicht selbstverständlich. Und dass wir gegen so eine extrem starke Mannschaft wie Zagreb so bestehen, zeugt von unglaublicher Reife."

Sucic adelt Köhn mit Weltklasse-Niveau-Sager

Nach dem Abpfiff und hektischen Schlussminuten, in denen Zagreb auf den Ausgleich drängte, musste Jaissle "einmal ordentlich durchpusten, weil es am Schluss ein extrem knappes Spiel war", wie er meinte. Oder in den Worten von Offensivmann Luka Sucic: "Es war ein richtiger Arbeitssieg." Tatsächlich hätte die Partie trotz spielerischer Dominanz über weite Phasen auch anders ausgehen können. Die erfahrene Dinamo-Truppe mit Ex-Rapidler Robert Ljubicic auf der Außenbahn hatte sichtlich das Potenzial, aus den wenigen Möglichkeiten das Maximum herauszuholen. Das von Jaissle prophezeite Spiel auf Augenhöhe wurde dieser Einschätzung durchaus gerecht.

Noah Okafor, Salzburg, Zagreb, Champions League ASSOCIATED PRESS
Noah Okafor traf für Salzburg gegen Zagreb zum 1:0 vom Elfmeterpunkt.

In der Nachspielzeit war es auch Glück für Salzburg, dass das 1:1 von Arijan Ademi wegen Abseits aberkannt wurde. Mit Philipp Köhn konnte sich Salzburg zudem auf einen Tormann stützen, der in den entscheidenden Momenten hellwach war. "Das war einfach überragend. Philipp hat in dieser Szene auf Weltklasse-Niveau agiert", erklärte Sucic gegenüber SALZBURG24.

Salzburg, Dinamo Zagreb, Champions League, Köhn GETTY/RED BULL
Salzburg-Keeper Philipp Köhn hält gegen Dinamo Zagreb im dritten Champions-League-Spiel den 1:0-Sieg fest.

Salzburg führt Champions-League-Gruppe E an

Nachdem man in der Liga gegen Rapid und den LASK zweimal nur remisiert hatte, holte man sich nun auf höchster Ebene wieder neues Selbstvertrauen. Im Rückspiel in Zagreb (im S24-LIVETICKER) kann Salzburg die entscheidende Weiche stellen, zumindest im Hinblick im Kampf um Platz drei. Bei einem Auswärtssieg läge man bereits fünf Punkte vor Dinamo, das dann Siege sowohl gegen Milan als auch Chelsea bräuchte, um die Bullen noch zu überholen. Und selbst Platz zwei ist nicht unrealistisch. Salzburg hält nach drei Partien bei fünf Punkten, Milan und Chelsea bei je vier, Zagreb bei drei.

"Wir haben eine breite Brust, wollen auch dort unseren Fußball auf den Platz bringen", stellte Jaissle klar. "Es wird dort eine riesengroße Challenge, denn sie werden alles versuchen, um uns zu schlagen." Das zumindest versprach Zagreb-Coach Ante Cacic. "Wir werden vor unseren eigenen Fans eine andere Mannschaft sehen. Da müssen wir anders auftreten, es ist ein sehr wichtiges Spiel", kündigte der 69-Jährige an.

(Quelle: SALZBURG24/APA)

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