Die Europa-League-Bilanz fällt für die aufstiegsverwöhnten Bullen derzeit mager aus. Während Krasnodar und Schalke mit je sechs Punkten davoneilen, teilen sich Salzburg und etwas überraschend auch Nizza punktlos die hinteren Ränge von Gruppe I. Offensivmann Valentino Lazaro denkt freilich nicht ans Aufgeben. "Wir haben noch vier Spiele, und die wollen wir alle gewinnen. Natürlich ist es schwierig, wenn man die ersten beiden Partien verliert. Aber wir werden nicht aufgeben", sagte der ÖFB-Teamkicker.
Fokus auf die Bundesliga
Dass Oscar den internationalen Auftritten eine nur untergeordnete Bedeutung beimisst, hatte er schon nach dem Heim-0:1 gegen Krasnodar kundgetan. Im Gegensatz zum Gruppenauftakt entschied sich der 43-Jährige auf Schalke aber dafür, seine nominell beste Elf aufs Feld zu schicken. Doch der Erfolg blieb aus. Oscar verzichtete dennoch auf Kritik. "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden", meinte der Spanier und führte die Leistung nicht zuletzt auf die Jugend mancher Akteure zurück. "Es ist nicht einfach, mit Spielern hierherzukommen, die teilweise 17, 18, 19 Jahre alt sind", befand Oscar - und fügte einen etwas kryptischen Nachsatz hinzu: "Das ist unsere Philosophie, so wollen wir weitermachen."
Lazaro: "Wir können mehr"
Dass vor 48.374 Zuschauern zumindest ein Teilerfolg durchaus in Reichweite gewesen wäre, war nicht nur zu Beginn zu sehen. Selbst nach dem 1:3 durch Jonatan Soriano (72.) konnte das in der deutschen Bundesliga noch punktlose Schalke mit ÖFB-Teamkicker Alessandro Schöpf die Verunsicherung nicht völlig ablegen. Auch Lazaro war sicher: "Man hat in der Anfangsphase gesehen, dass viel mehr möglich ist. Das 0:1 (15.) war vielleicht ein Knick, sie hatten dann mehr Spielanteile, was auch nicht geplant war. Wir können mehr, und das wollen wir ihnen auch in Salzburg zeigen."
Offensive Enttäuschung
Gerade im Offensivspiel ließ Salzburg einiges vermissen. "Wir hätten öfter versuchen sollen, vom engen Mittelfeld schneller auf die Seiten zu wechseln, damit wir über Wanderson oder mich sowie die Außenverteidiger die direkten Duelle suchen oder Überzahlspiele schaffen", konstatierte Lazaro. "So wie es auch am Ende der Fall war. Das haben wir nicht schlau gemacht, auch was die Bälle hinter die Abwehr angeht. Da waren wir zu langsam und haben viele schnelle Ballverluste nach Balleroberungen gehabt."
#Garcia: 'Es ist klar, dass wir uns jetzt auf die Meisterschaft konzentrieren. Nur so können wir auch nä Jahr wieder international spielen.'
— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) 29. September 2016
Dass mancher seiner Teamkollegen von der Atmosphäre in der Veltins-Arena übermäßig beeindruckt gewesen sein könnte, wollte Lazaro nicht ausschließen. "Das war für einige das erste Spiel in so einem Stadion gegen einen Gegner mit Top-Spielern, die auch die Erfahrung haben", sagte der 20-Jährige, der freilich betonte, es "geil" gefunden zu haben. "Für diese Partien wird man Fußballer."
Mangelnde Erfahrung keine Ausrede
Mangelnde Erfahrung wollte Tormannroutinier Alexander Walke aber nicht gelten lassen. "Die Jungen haben bei uns schon teilweise 40 bis 60 Spiele gespielt. Auch wenn man jung ist, da hat man dann schon eine gewisse Erfahrung", merkte der 33-Jährige lapidar an und widersprach damit auch Oscar. Denn eines sei klar: "Schalke hat bis zum Tor fast Angst gehabt." Angst hat Oscar vor den verbleibenden vier Gruppenspielen offenbar keine. "Ich habe immer schon gesagt, dass es für uns schwer wird. Das hätte problemlos auch eine Champions-League-Gruppe sein können", sagte der Katalane. Die nächste Gelegenheit bietet sich Salzburg am 20. Oktober im Heimspiel gegen Nizza und Mario Balotelli.
(APA)
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