Spitzenreiter Grödig und Verfolger Anif sorgen derzeit für eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Westliga. Dennoch schaffte es Austria Salzburg ihnen mit einer Glanzleistung die Show zu stehlen.
Austria Salzburgs Sternstunde
Sieben Spiele sind die Violetten mittlerweile unbesiegt. Mit einem aus der Not geborenen Spielsystem greifen nun mit einer Dreierkette auch die Automatismen bei der Truppe von Austria-Trainer Didi Emich. Ohne den aus dem Kader verbannten Innenverteidiger Raphael Reifeltshammer (disziplinäre Gründe) und mit dem Mut zum Risiko überrannten die Maxglaner Dornbirn mit 6:1. Gegen angeschlagene Vorarlberger gerieten die Violetten zuerst mit 0:1 in Rückstand, spielten danach groß auf und schenkten dem Gegner sogar ein "Sechser-Tragerl" zur Heimreise ein. Zum Held des Tages avancierte Nico Mayer mit einem Triplepack. "Früher haben wir solche Spiele nicht fertig gespielt. Wir haben Mut bewiesen und uns mit einer Glanzleistung belohnt", erklärte Emich gegenüber SALZBURG24.
Grödig weiter auf Meister-Kurs
Selbst ein vollgepackter Spielplan – mit vier Spielen in zehn Tagen – und das Ausfallen einiger Stammspieler konnte Grödig nichts anhaben. Die Fötschl-Elf setzte den Siegeszug auch im Salzburg-Derby gegen Seekirchen fort. Seekirchens Frdrikas fand zwar nach 25 Minuten einen Hochkaräter nach einem Grödig-Fehler vor, doch der Tabellenführer ließ sich in abgebrühter Art und Weise auch nach solchen Aktionen nicht aus der Ruhe bringen. Feiser (40.) und Rückkehrer Jukic (45.) sorgten vor dem Pausenpfiff mit zwei Traumtoren für die Vorentscheidung. Keeper Berger hielt im Anschluss mit Glanzparaden seinen Kasten sauber und Goalgetter Jukic (55.) machte mit seinem 14. Saisontreffer alles klar. "Wir präsentieren uns momentan mental sehr stark. Das zeichnet uns neben der Abgebrühtheit aus", sagte Fötschl.
Anifs neunter Streich
Es macht den Anschein, als ob Grödig und Anif momentan in einer eigenen Liga spielen. Elf beziehungsweise neun Punkte beträgt schon der Abstand zum Dritten. Gegen Schwaz feierte Anif ohne spielerischer Glanzleistung den neunten Sieg in Serie. Die Hofer-Crew entschied schon nach 12 Minuten das Spiel zu seinen Gunsten. Zuerst landete ein abgefälschter Krainz-Schuss unhaltbar im gegnerischen Gehäuse, ehe Weberbauer nach idealer Erdogan-Vorarbeit den 2:0-Endstand herstellte. Anif ließ defensiv nichts zu, feierte den fünften Zu-Null-Sieg in der Saison. "Wichtig war, dass wir diesmal hinten nichts zuließen und auch ersatzgeschwächt einen ungefährdeten Sieg eingefahren haben können", erklärte Hofer.
St. Johann zieht Kopf aus der Schlinge
Befreiungsschlag für St. Johann! Das Team von Trainer Ernst Lottermoser feierte in Wörgl den ersten Auswärtserfolg und beendete nach fünf Spielen ihre Sieglosigkeit. Ein Freistoß-Nachschuss (12.) brachte die Pongauer zwar früh in Rückstand, den Eder und Co. jedoch gut wegsteckten konnten und in der Folge mehr Spielanteile hatten. Eine schöne Einzelaktion über das halbe Feld vollendete Grüll (43.) zum verdienten Ausgleich. Nach einem Rückpass und indirektem Freistoß traf Barnjak nach Sreco-Vorarbeit zum viel umjubelten 1:2-Siegestreffer. "Das Team behielt auch in der schweren Zeit Ruhe und belohnte sich für den Aufwand", erläuterte Lottermoser, dessen Mannschaft nun vier Punkte Vorsprung auf Hohenems hat.
Pinzgau hält Schlusslicht auf Distanz
Der FC Pinzgau konnte seine Feldüberlegenheit gegen Schlusslicht Hohenems erst in der zweiten Hälfte in Tore ummünzen. Davor vergaben Tandari und Co. drei gute Chancen, mussten sich bei Keeper Stan Van Hoeven für das 0:0 zur Pause bedanken. Tandari (50.) gelang nach Kiss-Freistoß per Kopf das 1:0, ehe ein Doppelschlag von Gadenstätter (61.) und Herzog (63.) für klare Verhältnisse sorgten. "Willenskraft und eine geschlossene Mannschaftsleitung waren ausschlaggebend. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns mitten im Abstiegskampf befinden", warnte Pinzgau-Coach Markus Fürstaller.
SAKs Ego wurde bestraft
Gegen spielerisch starke Wacker-Fohlen wäre für den SAK mehr als nur ein Remis drinnen gewesen. Die Wintersteller-Truppe stand mit einer Fünferkette kompakt, ließ defensiv wenig zu und erspielte sich in der Offensive gute Torgelegenheiten. Bereits in der siebten Minute köpfelte David Rangnick, Sohn des Sportdirektors von RB Leipzig, einen Freistoß zur Führung ein. In der Folge spielten die Städter ihre Hochkaräter nicht gut fertig, agierten vor dem Tor zu eigensinnig. Statt aufzuspielen versuchte Vucanovic – aus spitzem Winkel – zwei Mal selber zum Torerfolg zu kommen. "Manche wollen bei uns immer der Held sein. So bringen wir uns selber um die Früchte", erklärte Wintersteller. In der 68. Minute verursachte Rangnick einen Strafstoß der zum 1:1-Endstand führte. Der SAK 1914 punktete zwar nach acht Niederlagen wieder, befindet sich dennoch punktgleich am Tabellenende mit Hohenems.
Regionalliga West: 12. Runde
- SV Seekirchen : SV Grödig 0:3 (0:2)
- Kufstein : USC Eugendorf 2:2 (2:2)
- USK Anif : Schwaz 2:0 (2:0)
- FC Wacker Innsbruck II : SAK 1914 1:1 (0:1)
- SV Austria Salzburg : Dornbirn 6:1 (3:1)
- Wörgl : TSV St. Johann 1:2 (1:1)
- FC Pinzgau Saalfelden : Hohenems 3:1 (0:0)
- Altach Amat. : Hard 4:2 (1:1)
(SALZBURG24/Andonov)
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