Was Weltstars wie Sadio Mané, Naby Keita und Co mit Salzburg nicht gelang, schafften Eigenbauspieler wie Nicolas Seiwald und Luka Sucic mit Bravour. Die beiden Eigenbauspieler stehen stellvertretend für den eingeschlagenen Weg der Bullen.
Mit 20 Jahren Leistungsträger
Die Mittelfeld-Akteure im zarten Alter von 20 bzw. 19 Jahren feierten in der heurigen Eliteliga-Saison ihr Debüt. Im Premieren-Jahr auf internationalen Top-Niveau durften die in der eigenen Akademie-Kicker ausgebildeten Bullen den ersten Aufstieg einer österreichischen Mannschaft in die Champions-League-K.o.-Phase bejubeln. Mit einem Sensationssieg gegen den spanischen Top-Klub Sevilla am Mittwoch schossen sich die Youngsters in den Fußball-Himmel.
Champions-League-Debütanten gelingt Mega-Coup
Der Kuchler Seiwald hat in seiner noch jungen Karriere noch kein anderes Trikot getragen. Sucic wechselte als 15-Jähriger von Oberösterreich in die Mozartstadt und kickt seit nun knapp sechs Jahren für den Abo-Meister. Stützen wie Karim Adeyemi, Mohamed Camara und Noah Okafor schnupperten letztes Jahr erstmals Königsklassen-Luft und sind in ihrer dritten bzw. zweiten Bullen-Saison aus der Erfolgsmannschaft kaum mehr wegzudenken.
Jüngstes Salzburger Team am erfolgreichsten
Mit dem jüngsten Bullen-Team überhaupt und einem Durchschnittsalter von 23 Jahren darf Salzburg stolz behaupten, dass sie auch im Frühjahr zu den 16 besten Vereinsmannschaften Europas gehören.
Während in den vergangenen CL-Anläufen zahlreiche Top-Kicker wie Mané, Keita, Kevin Kampl, Marcel Sabitzer und Martin Hinteregger scheiterten, ernten nun zahlreiche "No-Names" Ruhm und Ehre.
Folgende elf Spieler gaben in den sechs Königsklasse-Spielen ihr Debüt im Konzert der Großen:
- Nicolas Seiwald (20)
- Oumar Solet (21)
- Philipp Köhn (23)
- Kamil Piatkowski (21)
- Brenden Aaronson (20)
- Junior Adamu (20)
- Benjamin Sesko (18)
- Nicolás Capaldo (23)
- Maurits Kjaergaard (18)
- Daouda Guindo (19)
- Roko Simic (18)
???????? This is what it means. Well played, @FCRBS_en! ????#UCL pic.twitter.com/6CAmiQwTdz
— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) December 9, 2021
Jaissle hat Trainer-Legenden einiges voraus
"Wir sind für die Entscheidungen zum Saisonstart skeptisch beäugt worden. In den letzten Jahren waren wir immer erfolgreich, weil wir unseren Weg konsequent gegangen sind", erklärte Sportdirektor Christoph Freund am Donnerstag im Rahmen eines Medientermins.
Einige Protagonisten kickten vergangene Spielzeit noch beim Kooperationsverein FC Liefering. Sechs Monate später feiern sie den historischen Sprung in die europäische Spitze. Für den 33-jährigen Coach Matthias Jaissle ist es gar die erste Station im Profi-Bereich. Zum Vergleich: Seine Vorgänger und Trainer-Legenden wie Giovanni Trapattoni, Huub Stevens und Co. versuchten vergeblich in die Star-Liga einzuziehen.

Beste Salzburg-Mannschaft und bester Trainer?
"Es ist das jüngste Team überhaupt und ein sehr spezielles. Das haben uns die wenigsten zugetraut, aber es macht riesengroßen Spaß", fügte Freund an, der sich nicht dazu hinreißen lässt, zu sagen, dass die derzeitige Mannschaft die beste überhaupt sei. "Ich will unterschiedliche Teams und Trainer eigentlich nicht vergleichen. Jeder Mensch und jede Mannschaft ist anders und hat spezielle Eigenschaften."
Geldregen dank Erfolgsmodell
Für den eingeschlagenen "Salzburger Weg", wie ihn Freund selbst beschreibt, folgt nun die große Belohnung. Mit dem jüngsten Eliteliga-Kader und dem jüngsten Trainer heimsen die Bullen Prämien in mittlerer zweistelliger Millionen-Höhe ein. Trotz des Geldregens werden die Klubbosse in puncto Transfers keine neuen Sphären erreichen. Das Ziel bleibt unverändert: Junge und talentierte Kicker sollen sich über die Akademie, Liefering und eben Red Bull Salzburg einen Namen machen und mittels lukrativen Ablösesummen in die Top-Ligen transferiert werden.
Sechs Spieler, die gestern für Red Bull Salzburg gegen Sevilla in der Startelf standen, haben auch Einsatzminuten beim FC Liefering gesammelt: Philipp Köhn, Jérôme Onguéné, Luka Sucic, Nicolas Seiwald, Karim Adeyemi, Mo Camara #SALSFC
— chribo (@ChriboEn) December 9, 2021
Wenn Mané und Keita, die in ihrer Salzburg-Zeit international glücklos blieben, den Sprung in die Premier League zum großen FC Liverpool schafften, ist auch Adeyemi, Seiwald, Sucic, Camara und Co ein kometenhafter Aufstieg zuzutrauen. Das ist eigentlich nur mehr eine Frage der Zeit.
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