Ein Stadion-Neubau in der Mozartstadt ist derzeit ausgeschlossen. Für einen Profi-Betrieb fehlt den Salzburger Klubs aktuell schlichtweg die Infrastruktur.
Grödig könnte Ausweichstätte für Stadtklubs werden
Das Dilemma rief die Stadt-Politik auf den Plan. Nachdem der Vorschlag, das Stadion in Grödig (Flachgau) an das Universitäts- und Olympiazentrum (ULSZ) Rif-Hallein (Tennengau) anzubinden, öffentlich wurde, kam die Thematik ordentlich ins Rollen.
Im Land Salzburg gibt es zwei Bundesliga-taugliche Fußball-Stadien und mit den zwei Bullen-Teams genauso viele Klubs im Oberhaus. Wenn ein weiterer Verein den Sprung in das Profi-Geschäft wagen würde, fehlen die Möglichkeiten. Auch wenn Austria Salzburg kurz vor dem Westliga-Aufstieg (dritte Spielklasse) steht, besteht derzeit kein Bedarf auf eine bundesliga-taugliche Arena. "Es scheint zwar kurzfristig wirklich nicht möglich, den Aufstieg anzuvisieren, da wir zwar tolle Partner haben, aber es ist ohne infrastrukturelle Aussicht, und damit ohne sportliche Perspektive, natürlich schwer, hier weitere Partner zu gewinnen“, ärgerte sich Austria-Präsident Claus Salzmann über die Kurzsichtigkeit der Politik.
Austria Salzburg und Co würden profitieren
Vizebürgermeister und Sportstadtrat Bernhard Auinger (SPÖ) hegte Pläne für die Zukunft: Das ehemalige Bundesliga-Stadion soll von der Politik gemietet und zur Ausweichstätte der Stadt-Vereine werden. Die Austria und die Footballer der Ducks hätten davon profitieren können.
Stadiondiskussion für Bürgermeister Harald Preuner obsolet
Nach dem Treffen von Grödigs Bürgermeister Herbert Schober (parteilos), Auinger und Grödigs Vereinsbossen am Mittwoch erstickte Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner alle Hoffnungen in Keim. "Mit mir sicher nicht. Die Stadiondiskussion ist obsolet. Vereine wie die Austria, der SAK 1914 und die Ducks sind versorgt. Ich habe das Gefühl, dass es nur um die Austria geht und die können eh in Maxglan bleiben", betonte Preuner am Donnerstag gegenüber SALZBURG24. Den Stadtchef störe, dass "Halbwahrheiten verbreitet und im Vorfeld bei der Entstehung von Ideen nicht im kleinen Kreise darüber diskutiert" werde.
Auinger widerspricht dem: "Ich habe dem Bürgermeister vor Weihnachten gesagt, dass wir mit Sportlandesrat Stefan Schnöll, der Grödiger Gemeinde und dem Fußballverein über eine überregionale Nutzung sprechen werden. Dass er das jetzt nicht mehr weiß, mag schon sein. Wir sind ja mitten im Wahlkampf." Der Sportstadtrat wolle sich weiterhin für die Mietlösung einsetzen und werde einen Grundsatzamtbericht vorlegen.
"Das kann er gerne tun, dann schauen wir, ob es eine politische Mehrheit dafür geben wird", fügt Preuner hinzu. Alles deutet derzeit darauf hin, dass dieser Plan nicht umgesetzt wird und die Salzburger Austria, die ohnehin nicht die finanzielle Mitteln für die 2. Liga aufbringen kann, trotz Tribünen-Rückbaus in Maxglan bleiben muss.
Tribüne weg, Flutlicht weg, Stadionrückbau in Grödig - Wo ist Ihr Lösungsvorschlag, Herr Bürgermeister? https://t.co/jxBexl94Ex #svas #stadionjetzt
— SV Austria Salzburg (@AustriaSalzburg) March 2, 2023
SV Grödig thematisiert Stadion-Rückbau
Der SV Grödig pocht indes auf eine zeitnahe Lösung. Nach dem Ausstieg von Red Bull hat die Suche nach einem Untermieter derzeit hohe Priorität, heißt es von Obmann Hannes Codalonga gegenüber S24. Denn alleine seien die hohen Erhaltungskosten kaum zu stemmen. Die Stadionzufahrt und der Fernsehturm sollen 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr ausmachen. "Daher ist der Rückbau der Infrastruktur ein Thema. Das wäre extrem schade, aber notwendig, wenn keine Lösung gefunden wird", erläuterte Codalonga.
Entsteht neue Tennisanlage in Grödig?
Abseits des Miet-Dilemmas gibt es weitere große Pläne am Fuße des Untersbergs. Mit einem Drei-Millionen-Projekt will Tennispoint-Anif-Betreiber Gerald Mandl neben dem Stadion eine Tennis-Halle mit vier Plätzen, vier Freiplätzen, zwei Padelcourts und einen Gastronomiebetrieb erstellen. Voraussetzung für die Realisierung diese Vorhabens ist die Errichtung des Kreisverkehrs bei der Autobahnauffahrt. Das Land Salzburg prüft dieses Projekt.
Was auch immer mit der Sportfläche in Grödig passiert: Wenn nicht alle Beteiligten an einem Strang ziehen, wird wohl überhaupt kein Infrastruktur-Projekt umgesetzt werden.
Kommentare
20TOM16
Preuners letzter Akt in Salzburg. So kann man sich nur abschaffen, wenn man sich überall gegen die Bürger stellt. Ich erinnere an die BMX Bahn in der Josefiau, die er stillegen ließ. Das selbe beim Messezentrum. Beide Bahnen existieren seit über 30 Jahren. Des Weiteren ließ er die Bänke in der Josefiau demontieren, damit sich dort keiner mehr hinsetzen kann. Welcher seiner Parteifreunde hat sich dort ein Haus gekauft und stört sich an den spielenden Kindern? Jetzt versucht er den Lieblingsverein unseres Ex Bürgermeisters Herrn Schaden zu ruinieren. Er vergisst aber darauf, dass sich das die Bürger auf langeSicht in einer Demokratie nicht gefallen lassen. Time4Change Time4Auinger😊
BerBer
Auch die Arroganz eines Harald Preuner wird die Austria überleben. Einer der schlechtesten BM die Salzburg jemals hatte.
Michi1933
Das schlechteste was Salzburg je passiert ist ist der Preuner Er denkt nur an sich selbst und net an Salzburg