Wie hoch der Sprung von der Salzburger Liga in die Regionalliga sein kann, bekamen die beiden Aufsteiger Hallein in Kuchl und Golling beim FC Pinzgau in der zweiten Runde am eigenen Leibe zu spüren. Der Qualitätsunterschied war teilweise enorm.
"Sechsertragerl" im Tennengau-Derby
Vorjahres-Cupsieger Kuchl fügte am Sonntag Hallein im Tennengau-Derby eine heftige 6:1-Packung zu. Die Elf von Trainer Philip Buck war in allen Belangen die bessere Mannschaft.
Dabei ging es für den Außenseiter, der zum Auftakt gegen Seekirchen überraschte, ideal los. Michael Neureiter köpfte einen Siller-Eckball zur Halleiner Führung ein. Keine 100 Sekunden später glichen die roten Teufel mit einer Kopie des Gästetores aus: Kilian Klimitsch stieg am höchsten und köpfte zum 1:1-Ausgleich ein. Christian Kaindl (30.) drehte mit einem Heber über Keeper Josef Stadlbauer das Spiel noch in Hälfte eins um.
"Wir wussten, dass das Tempo hoch sein wird, müssen uns jetzt allerdings von Woche zu Woche steigern. Es war eine richtige Lehrstunde", resümierte Halleins Trainer Eidke Wintersteller, dem die Einstellung einiger Akteure sauer aufstieß.
Kuchls Yannic Fötschl (33.) erhöhte nach einem Stanglpass von Daniel Kraft auf 3:1.
Statt 2:3 heißt es 4:1
Hallein verabsäumte es in Hälfte zwei, das Spiel nochmals spannend zu machen. Kapitän Christopher Mayr (65.) schoss einen Elfmeter links vorbei – die vergebene Top-Chance sollte sich rächen. Der auffällige Benjamin Sabic (66.) machte im direkten Gegenzug per Weitschuss alles klar – 4:1 für Kuchl statt des Anschlusstreffers für den Aufsteiger. Das 5:1 besorgte Alexander Hofer (75.), der sich nach einem Solo auf der linken Seite mit einem Traumtor belohnte.
Torschütze Neuhauser war den Tränen nahe
Den 6:1-Endstand markierte Joker Maximilian Neuhauser, der nach einem Jahr Zwangspause (Kreuzbandriss), wieder auf den Rasen zurückkehrte und prompt traf. "Normalerweise schaut mein Papa immer zu, aber leider war er heute auf Urlaub", sagte der Torres-Fan im Gespräch SALZBURG24. Im Video (siehe oben) wurde der 20-Jährige emotional.
Wie Halleins Abwehrspieler Neureiter die Partie einordnete, könnt ihr euch im Video (unten) ansehen.
Starke Austrianer setzen Ausrufezeichen
Der Start von Austria Salzburg in die neue Saison kann sich sehen lassen. Die Städter gewinnen nach dem Auftaktsieg gegen Kuchl auch den Regionalliga-Hit der zweiten Runde gegen St. Johann. Im Duell der beiden besten Teams der Vorsaison setzten sich die Violetten knapp durch.
"Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben aufgrund des Chancenplus verdient gewonnen", erklärte Austria-Trainer Christian Schaider gegenüber SALZBURG24.
Den Maxglanern fehlten im Schlagerspiel gleich drei Stammspieler. Torhüter Kalman (Schulter) und Mittelfeldspieler Wiedl (Knöchel) fehlten verletzt, Stürmer Marco Hödl stand aus privaten Gründen nicht zur Verfügung. Statt Tormann Kalman bekam Neuzugang Moritz Hutt das Vertrauen.
St. Johann ideenlos
Der 18-jährige Deutsche hielt gegen den amtierenden Landesmeister seinen Kasten sauber. Die Pongauer agierten in der Offensive ideenlos und spielten sich kaum Torchancen heraus. "Wir hatten im Ballbesitz keine Qualität, waren undiszipliniert und wurden durch die Schiedsrichter benachteiligt", analysierte St. Johann-Coach Ernst Lottermoser die Partie.
Der Pongauer Trainer ärgerte sich in der 48. Minute nach einem Abseitspfiff von Schiedsrichter Manuel Baumann. "Da wären wir mit Florian Ellmer und Benjamin Ajibade zu zweit auf den Tormann gelaufen." Wie sich nach einer Analyse (siehe Video unten) herausstellte, lagen die Unparteiischen falsch.
Schaiders Schachzug bringt Sieg im Liga-Hit
Das änderte dennoch nichts an der Tatsache, dass die Austrianer die klar bessere Mannschaft waren. Ein Schachzug von Schaider entschied in Minute 70 den Liga-Hit. Marinko Sorda wurde ins Sturm-Zentrum beordert und erzielte den Goldtreffer. Die Violetten siegten somit erneut mit 1:0 und blieben auch im zweiten Spiel ohne Gegentreffer. "Wir verteidigen als Team sehr gut. Zudem spielen unsere beiden Innenverteidiger Mathias Hausberger und Matthias Theiner hervorragend", gabs von Schaider Extra-Lob für die Defensive.
Ellmer und Waltl werden ausgeschlossen
St. Johann schwächte sich mit den Ausschlüssen von Florian Ellmer (Tätlichkeit) und der Gelb-Roten-Karte für Manuel Waltl in der Schlussphase selbst und muss mitten in der angespannten Personalsituation auf weitere Stützen verzichten. Abwehrbollwerk Philip Volk fehlt und ist nach seiner Kreuzband-Verletzung frühestens 2023 wieder ein Thema.
2. Runde in der Regionalliga Salzburg TSV St. Johann : Austria Salzburg Endergebnis: 0:1 Samstag Abend zur Primetime servieren wir euch das Goldtor von Austria Salzburg. Marinko Sorda zieht aufs gegnerische Tor, umspielt den Goalie und schiebt zum 1:0 ein. #SVAS Violette Teufel 1997 #regionalligasalzburg #kracher #topspiel #auswärtssieg #fussballimpressionen #AmateurkickerinsRampenlicht
Gepostet von Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus am Samstag, 30. Juli 2022
Pinzgau schießt Golling weg
Neben der Austria wurde auch der FC Pinzgau seiner Favoritenrolle gerecht. Die Saalfeldener rangen Aufsteiger Golling souverän mit 4:0 nieder. Zwar fanden die Tennengauer, die für viele als gefährlicher Außenseiter gelten, die erste Top-Chance vor, doch nach einem "Schlenzer" von Semir Gvozdjar und dem Doppelpack von Tamas Tandari stand es nach 16 Minuten bereits 3:0.
⏫ FULL-TIME ⏫
— FC Pinzgau Saalfelden (@FCPSen) July 30, 2022
A complete performance, clean sheet, Tandari double... a great way to kick off our first match at 1508!
Well done, boys! ???? pic.twitter.com/MHXeuxgnij
"Wir erwischten Golling auf dem falschen Fuß und haben ihnen mit schnellen Toren den Wind aus den Segeln genommen", resümierte Pinzgau-Trainer Alexander Schriebl gegenüber S24.
Schriebl: "Hat noch keine Aussagekraft"
Auch der Pinzgau bleibt nach zwei Runden ohne Gegentor und lacht aufgrund des besseren Torverhältnisses von der Tabellenspitze. "Das hat noch keine Aussagekraft. Ein Resümee werde ich erst dann ziehen, wenn wir gegen alle Teams ein Mal gespielt haben", betonte Schriebl.
Lehrstunde für Golling
Der Aufsteiger aus Golling ordnete die Partie – wie Mit-Aufsteiger Hallein – als "Lehrstunde" ein, wie Coach Christoph Lessacher betonte: "Wir müssen uns noch an das Tempo und die Härte in den Zweikämpfen gewöhnen. Sie sind teilweise Schlitten gefahren mit uns. Ich habe mich nach dem Spiel beim Gegner für die Lehrstunde bedankt."
Anif – Bischofshofen wurde abgesagt
Bischofshofen, der dritte Titelkandidat in der Zwölfer-Liga, konnte aufgrund eines Starkregens nicht gleichziehen. Das Duell in Anif wurde wegen des Unwetters am Freitag abgebrochen. Während Bischofshofen-Trainer Andreas Fötschl beim Stand von 2:0 für sein Team die restlichen 15 Minuten gerne fertig gespielt hätte, kam seinem Pendant Markus Huber der Abbruch nicht ungelegen. "Wir waren zwar total überrascht, aber eine Fortsetzung war überhaupt keine Option."
Für Fötschl war Abbruch "überhastet"
Der Pongauer Trainer hingegen ärgerte sich, dass sein Vorschlag, die Partie am Kunstrasen fertig zu spielen, nicht in umgesetzt wurde. "Sogar die Anif-Spieler waren dafür. Der Abbruch kam überhastet. So entsteht bei einer möglichen Neuaustragung enorm viel Aufwand", erklärte Fötschl. Ob es zu einer Neuaustragung kommt, stand am Sonntagnachmittag noch nicht fest.
Walser-Misere nimmt kein Ende
Acht Gegentore, zwei Niederlagen und erst zwei selber erzielte Treffer: Wals-Grünau legte einen klassischen Fehlstart hin. Gegen Grödig kassierten die Flachgauer auch im zweiten Spiel vier Tore. "Wir haben verdient verloren und konnten vier Ausfälle in der Stammelf nicht kompensieren – dafür ist unser Kader nicht breit genug aufgestellt", erläuterte Grünau-Trainer Bernhard Kletzl am Sonntag. Die Walser gingen zwar durch Federers Elfmeter-Nachschuss in Front, fingen sich jedoch nach einem Eigentor in Hälfte zwei noch drei Tore.
Vier verschiedene Torschützen bei Grödig
Für die starken Grödiger trugen sich vier verschiedene Offensivspieler in die Schützenliste ein. "Es war eine hervorragende Leistung. Das Spiel mit dem Ball kann man fast nicht besser machen", schwärmte Coach Thomas Schnöll, dessen Team durch Robert Völkl ebenso einen Elfmeter verschoss. "Der Sieg hätte auch noch höher ausfallen können. Gerade für unsere Stürmer war es besonders wichtig, da es davor nicht leicht von der Hand ging." so Schnöll.
In den letzten zwei Saisonen fanden sich die Grünauer immer am Tabellenende wieder. Der Start mit dem umgekrempelten Kader ging auch heuer in die Hose.
Seekirchen besiegt SAK 1914
Seekirchen meldete sich nach dem "Ausrutscher" gegen Hallein mit einem 2:1-Sieg gegen den SAK 1914 zurück. "Da wir 90 Minuten lang die bessere Mannschaft waren, war es ein verdienter Sieg", analysierte Seekirchen-Trainer Mario Lapkalo. Für die Flachgauer trafen Jonas Vorderegger (16.) und Neuzugang Christoph Chudoba.
????⚽ HEIMSIEG ✅‼ Den ersten DREIER gab es heute für unser Team im Heimspiel gegen den SAK 1914 - Salzburgs ältester...
Gepostet von SV Seekirchen am Freitag, 29. Juli 2022
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