Die Vorzeichen haben sich geändert: Nachdem der SAK 1914 in den letzten zwei Jahren zum besten Amateurklub Salzburgs aufstieg, darf derzeit ausgerechnet Erzrivale Austria Salzburg in diese Rolle schlüpfen.
"Fußball ist ein Tagesgeschäft. An dem einen Tag wird man hochgejubelt und an einem anderen verjagt", ordnet Austria-Salzburg-Trainer Christian Schaider die Situation ein.
Setzt Austria Salzburg zum Alleingang an?
Nach vier Runden halten die Maxglaner auch nach dem Stadtderby im Nonntal und dem 2:1-Sieg beim Punktemaximum.
"Der Sieg für die Austria war verdient, auch wenn in gewissen Situation mehr drinnen gewesen wäre", gab SAK-Trainer Roman Wallner im Gespräch mit SALZBURG24 anerkennend zu. Dabei ging Wallners Crew nach einem tiefen Pass auf Nikola Trkulja (44.), der zum 1:0 einschob, sogar in Front. Die Führung hielt aber nicht lange. Keine Minute später schockte Manuel Krainz (45.) nach einem Steilpass und dem 1:1-Ausgleich sein Ex-Team.
"Nur schwer zu schlagen"
"Es war ein lässiges Derby, bei dem den Zuschauern (600, Anm. d. Red.) inklusive Wetterumbruch alles geboten wurde", sagte Schaider. Die Austrianer bekamen bei strömenden Regen Oberwasser und gingen durch Marco Hödls fünftem Saisontor mit 2:1 in Führung.
"Wenn wir weiter so Gas geben, sind wir schwer zu schlagen. Unser Team macht das derzeit richtig gut", strahlt Schaider.
SAK-"Co" Fötschl fliegt vom Platz
Nachdem Julian Feiser (65.) mit einer gelb-roten ausgeschlossen wurde, wurde es turbulent: Zunächst sah Wallner nach einem Foulspiel wegen Reklamation die gelbe Karte. Sein "Co" Andreas Fötschl musste nach Diskussionen mit Schiedsrichter Sergej Provci gar mit gelb-rot den Spielfeldrand verlassen.

Der Unparteiische bewies Fingerspitzengefühl und nahm nach dem Spielende beide Karten zurück. "Dafür muss ich ihn loben. Wir haben ihn wirklich nicht kritisiert, es war ein Missverständnis", fügte Wallner an, der die Pleite an der fehlenden Routine fest machte.
Pinzgau patzt auch in Seekirchen
Die nötige Routine und individuelle Klasse im Team hätte der FC Pinzgau eigentlich. Dennoch: Der Saalfeldener Motor stockt derzeit gewaltig. In Seekirchen setzte es in der noch jungen Saison bereits die zweite Schlappe. Der Liga-Favorit erwischte zwar den perfekten Start und ging durch Lukas Schubert (3.) früh in Führung. Dominik Kirschner und Tamas Tandari hatten danach Pech und scheiterten am Aluminium.
"In den entscheidenden Momenten hatten wir das nötige Glück und haben die Fehler der Pinzgauer ausgenutzt", sagte Seekirchen-Coach Alex Schriebl auf S24-Anfrage.
Seekirchen schlägt eiskalt zu
Seekirchen roch Lunte und drehte so richtig auf: Mittelfeldmann Aaron Boold Volkert (62.) (von Hertha Wels 1b gekommen) übernahm nach einem strittigen Elfmeterpiff die Verantwortung und glich aus. "Emotionale Szenen haben uns dabei geholfen die nötige Leidenschaft zu entwickeln", ortet Schriebl die Gründe für den Erfolg.
Ogunlade erlegt Titel-Favoriten
Obendrein schenkten sich die Saalfeldener den Treffer zum 2:1-Endstand selbst ein: Bei einem Rückpass rutschte Torhüter Stipo Colic aus und die Hausherren fixierten durch Olugbemiga Ogunlade und seinem dritten Saisontor den zweiten Saisonsieg. "Wenn man diese Möglichkeiten ungenutzt lässt, wird es schwer, Spiele zu gewinnen", sagte Pinzgau-Coach Christian Ziege.

Somit findet sich der ambitionierte Unterhaus-Klub nach vier Spielen und sechs Zählern in der unteren Tabellenhälfte wieder – Seekirchen hat sieben Punkte am Konto.
Am Sonntag trifft Kuchl um 17 Uhr auf St. Johann.
Regionalliga Salzburg: 4. Runde
- Seekirchen : Pinzgau Saalfelden 2:1 (0:1)
- SAK 1914 : Austria Salzburg 1:2 (1:1)
- Bischofshofen : SV Grödig 3:0 (1:0)
- Anif : SV Wals-Grünau 4:0 (2:0)
- So., 17 Uhr Kuchl : St. Johann -:- (-:-)
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