"Verrückt, surreal und wie ein Traum." So fasst St. Johanns Trainer Ernst Lottermoser gegenüber SALZBURG24 den Gemütszustand beim neuen Tabellenführer zusammen.
Mit dem 3:2-Sieg in Anif kletterten die Pongauer am 16. Spieltag wieder an die Spitze. In den verbleibenden zwei Partien reicht dem Überraschungs-Leader ein "Kröndl", um bei der überregionalen Westliga mitkicken zu dürfen.
Auswärtssieg ✔️ +3 Punkte ✔️ Tabellenführer ✔️ #tsvstjohann
Gepostet von TSV Mc Donald's St. Johann am Samstag, 23. Oktober 2021
"Wir wollen den Zug erwischen und erwischen, um uns mit den besten Teams aus Tirol und Vorarlberg messen zu dürfen", erklärte Lottermoser, der in seinem Brotberuf als Lokführer bei der ÖBB arbeitet.
Florian Ellmer, Sandro Djuric und Johann Höllwart ebneten den 3:2-Erfolg. Der Doppelpack von Anifs Enis Kuka zum zwischenzeitlichen Ausgleich jagte St. Johann vom "Himmel durch die Hölle", wie Lottermoser es beschreibt.
Der ansonsten sehr impulsive Coach fand in der Pause anstatt einer Standpauke ruhige Worte. "Wer mich kennt, weiß, dass ich auch anders kann. Mich hat einfach gestört, dass wir Hollywood-Fußball spielen wollten und das habe ich der Mannschaft dieses Mal anders vermittelt", sagte der Coach, dem der Herbstmeistertitel "wurscht ist".
Auch wenn es "surreal" sei, was derzeit auf die Pongauer einprasselt, wirft der Lokführer den Blick in den Rückspiegel.
Mit einem Zähler Vorsprung auf Austria Salzburg und sechs Punkten mehr gegenüber dem FC Pinzgau ist ihnen der Aufstieg wohl kaum mehr zu nehmen. Gegen Grödig und Wals-Grünau reicht ein mickriges "Körndl". Zudem nehmen sich die Verfolger Austria Salzburg und der FC Pinzgau im direkten Duell auch noch selber Punkte weg.
Bei den Verfolgern gab es indes nichts zu feiern. Denn Austria Salzburg legte bei Nachzügler Grödig einen Bauchfleck hin und bringt sich selber unter Druck.
Nach dem "Blitz-Abstauber" von Eyüp Erdogan (1.) konnten die Violetten nicht ihre PS auf das Feld bringen. "Ich bin richtig sauer. Wir sind an unserer Einstellung gescheitert und müssen es endlich kapieren, dass es mit nur 80 Prozent nicht geht", betonte Austria-Trainer Christian Schaider.
Die Maxglaner konnten sechs Top-Chancen nicht nutzen und haderten im Endspurt mit dem nicht gegebenen Ausgleich. Din Rahimanovic stand bei einer strittigen Aktion vermeintlich im Abseits. Im Video von viola.tv (siehe unten) und auf einem Foto von Vorstandsmitglied Stefan Schubert wird die Szene aufgelöst.
Sie sehen nach Ansicht der Schiedsrichter eine klare Abseitsstellung. Nein, nicht #13, sondern von #42. Der hat aus der Aktion ein nicht gegebenes Tor gemacht.
— Stefan Schubert (@StefOn51) October 23, 2021
Nicht der Grund für die Niederlage, aber manchmal hab ich bei unseren Schiris einfach keine Lust mehr. pic.twitter.com/BySZKE6CA8
"Freilich sind wir enttäuscht. Weil gegen Wals-Grünau und im Finish gegen FC Pinzgau wird es sicherlich nicht leicht."
Da die Saalfeldener mit der 2:1-Pleite gegen "Riesentöter" Seekirchen verloren, bleibt es beim Fünf-Punkte-Rückstand.
"Es war heute kein gutes Spiel unserer Mannschaft. Wenn man die wichtigsten Tugenden im Fußball vermissen lässt, kann man nichts gewinnen. Seekirchen hat das gut gemacht und uns das Leben sehr schwer gemacht. Es ist schade, dass heute kein Spieler an die Leistungen der letzten Wochen anschließen konnte“, bilanzierte Christian Ziege. Die Rolle des Spielverderbers kann der FC Pinzgau dadurch wohl ad acta legen.
Ein Lapkalo-Schuss und der Treffer von Ebner ebneten Seekirchen den siebten Saisonsieg. Hasan Ibrahimi (90.+3) konnte in der allerletzten Minute nur mehr für Ergebniskosmetik sorgen.
Bei den beiden Sonntagsspiele kam es zu Favoritensiege. Kuchl in Wals-Grünau sowie Bischofshofen bei Schlusslicht SAK 1914 drehten jeweils in Hälfte zwei auf und siegten nach torlosen 45 Minuten mit 3:0 beziehungsweise mit 3:1.
Anif : St. Johann 2:3 (2:2)
Austria Salzburg : SV Grödig 0:1 (0:1)
Seekirchen : FC Pinzgau Saalfelden 2:1 (1:0)
SV Wals-Grünau : SV Kuchl 0:3 (0:0)
Bischofshofen : SAK 1914 3:1 (0:0)
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