Speziell im Mai stellen Klubs und Amateurfußballer die Weichen für die kommende Saison. Oft ist es ein Tauziehen um die talentiertesten Spieler. Hin und wieder entwickelt sich der Transfermarkt zu einem Monopoly oder einem Poker-Duell.
Dzejlan Halilovic bringt sich selbst in Bredouille
Welcher Klubs schnappt sich die begehrtesten Kicker bzw. welche Vereine sind die attraktivsten Adressen? Diese Fragen dominieren teilweise das Saisonfinale und stellen – zum Leidwesen der Klubs – das Sportliche in den Hintergrund.
Der jüngste Fall um Thalgaus Stürmer sorgt für viel Aufsehen. Dzejlan Halilovic ringt mit Thalgau um den Titel in der Salzburger Liga und weckte Begehrlichkeiten zahlreicher Klubs. Um früh Gewissheit über seine Zukunft zu haben, hat der Flügelspieler vor knapp zwei Wochen dem SAK 1914 zugesagt. Der 19-Jährige betonte am Donnerstag gegenüber SALZBURG24, dass er in den letzten Tagen zum Zweifeln anfing.
Anif und SAK 1914 setzen gemeinsam ein Zeichen
"Zuerst habe ich Anif abgesagt, wollte aber meine Entscheidung, zum SAK zu wechseln, nicht bereuen. Daher ist der Kontakt wieder entstanden, obwohl der Wechsel schon öffentlich war", betonte Halilovic. Anif-Obmann Norbert Schnöll, der jüngst die "explosionsartigen Transfer" kritisierte, kontaktierte erst Walter Larionows vom SAK. Beim Austausch der beiden Vereinsverantwortlichen wurde prompt klar: Für die Klubs kommt eine Zusammenarbeit mit Halilovic nicht mehr infrage.
"Wir wollen ein Zeichen setzen, denn die Spieler sind mittlerweile so verrückt, dass sie von einem Klub zum anderen gehen und nur das Beste herausholen wollen. Für Dzejlan Halilovic tut es mir leid, er ist in diesem Fall das Bauernopfer", sagte Schnöll gegenüber S24.
Halilovic bereut Entwicklung
Dem Stürmer (fünf Saisontreffer) bereue die Entwicklung: "Ich war in einer Scheiß-Situation und habe mich auch entschuldigt, dass es so gelaufen ist. Das Geld war mir nie wichtig und ich habe bei beiden Vereinen mit offenen Karten gespielt." Trotzdem zog auch Larionows die Reißleine und nahm Abstand von einer Verpflichtung.
"Jetzt stehe ich vereinslos da und habe einen Imageschaden davongetragen", seufzte der 19-Jährige. Für Schnöll wäre das Dilemma leicht zu verhindern gewesen. "Oft stehen junge Spieler alleine da. Mit einer Servicestelle des Fußballverbands für die Spieler oder hilfreiche Tipps von Freunden wäre das wahrscheinlich nicht passiert."
Für Halilovic geht es mit Thalgau noch um den Meistertitel in der Salzburger Liga. Wo er nächste Saison spielen wird, steht in den Sternen – auch ein Verbleib sei für ihn denkbar.
Kommentare
Pensi52
Super gemacht von Anif und dem SAK!! Manche Unterhauskicker in Sbg. glauben wirklich, sie können sich alles erlauben nur weil sie drei Schritte mit einem Ball laufen können.
mederhelmut
richtig so. heutzutage zählt anscheinend kein wort, handschlag oder selbst verträge irgendetwas.
a_to_k
Solange es Klubs gibt, die utopische Summen zahlen, sollen auch die Kicker das Maximum herausholen. In seinem Fall hätte er nur nicht so voreilig zusagen sollen.