Österreich hat wieder einen Legionär in der italienischen Serie A. Valentino Lazaro wechselte nach zwei starken Jahren bei Hertha BSC in der deutschen Fußball-Bundesliga zum Traditionsclub Inter Mailand. Der seit Tagen kolportierte Transfer wurde am Montagnachmittag vollzogen. Lazaro unterschrieb bis Ende Juni 2023 bei den "Nerazzurri". Hertha könnte von Inter bis zu 25 Millionen Euro erhalten.
Lazaro-Deal beschert Salzburg vier Millionen
Laut Medienberichten überweisen die Mailänder 22 Millionen fix, dazu kommen noch mögliche Bonuszahlungen. Die Berliner würden damit eine clubinterne Rekordablöse für Lazaro erhalten. Der Vertrag des 23-jährigen Flügelspielers bei den Hauptstädtern wäre noch bis 2021 gelaufen. Mit der nun kolportierten Ablöse ist Lazaro der zweitteuerste Österreicher nach Marko Arnautovic, der 2017 um 27,9 Mio. Euro von Stoke City zu West Ham United ging.
Lazaro war vor zwei Jahren nach dem Double mit Salzburg nach Berlin gegangen. Ursprünglich nur leihweise geholt, verpflichteten die Berliner den Steirer einige Monate später für angeblich 7 Millionen Euro fix. In der vergangenen Saison hatte Lazaro 34 Pflichtspiele für die Hertha absolviert, dabei drei Tore erzielt und sieben vorbereitet. Lazaro durchlief einst die Nachwuchsakademie der Bullen, ehe er den Sprung in die Kampfmannschaft schaffte. Durch den Wechsel nach Italien sollen vier Millionen Euro in die Clubkassa der Bullen gespult werden.
Lazaro absoluter Wunschspieler
Mit der neuen Aufgabe in Italien macht der gebürtige Grazer den nächsten Karriereschritt. Inter qualifizierte sich als Tabellenvierter der abgelaufenen Saison für die Champions League. Trainer Luciano Spalletti musste jedoch gehen. Nachfolger ist der ehemalige Juventus-Coach Antonio Conte, der Chelsea im Vorjahr zum Titel in der Premier League geführt hatte. Lazaro gilt als universell einsetzbar, wobei er in Contes 3-5-2-System an der rechten Flanke agieren soll.
Der Transfer war am Montag endgültig in die Zielgerade gebogen. Die "Gazzetta dello Sport" veröffentlichte ein Video, das Lazaro bei der Ankunft bei der Geschäftsstelle von Inter zeigte. Der Österreicher posierte für Selfies mit Fans. In Berlin stellte sich indes Neo-Trainer Ante Covic vor und machte unmissverständlich klar, dass er nicht mehr mit Lazaro rechne. Sportlich sei der Abgang natürlich ein Verlust. Hertha sei aber ein Wirtschaftsunternehmen. "Wenn solche Zahlen auf den Tisch kommen, wäre es fahrlässig, nicht darüber nachzudenken, solch einen Spieler abzugeben", sagte Covic.
Fünfter Österreicher bei Inter Mailand
Vor Lazaro hatte Inter bereits Rechtsaußen Matteo Politano (fix von Sassuolo) und den neuen Abwehrchef Diego Godin (ehemals Atletico Madrid) verpflichtet. Bei den Schwarzblauen aus Mailand ist der Steirer nicht der erste Österreicher. Herbert Prohaska wurde 1982 mit Inter Cupsieger. Arnautovic war 2009/10 bei Inter engagiert und holte dabei das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League. Damals kam der Wiener jedoch nur auf drei Liga-Einsätze als Einwechselspieler. Ebenfalls nicht den Durchbruch schafften dort Lukas Spendlhofer (1 Einsatz) und der nur im Nachwuchs tätig gewesene Christoph Knasmüllner.
Lazaro: "Erster Eindruck ist fantastisch"
Fußball-Teamspieler Valentino Lazaro brennt auf seine ersten Einsätze für Inter Mailand. "Der erste Eindruck ist fantastisch, ich bin sehr glücklich, hier zu sein", sagte der Grazer dem clubeigenen TV-Sender. Er habe mit Trainer Antonio Conte vor etwa zehn Tagen gesprochen. "Er hat mir genau gesagt, was er von mir erwartet, und das war einer der Gründe, warum ich hierher gekommen bin."
"Ich denke, ich kann sehr viel von ihm lernen", meinte der 23-Jährige über seinen neuen Trainer. Die Serie A habe er schon als kleines Kind verfolgt. "Ich weiß, dass es eine harte Liga ist, aber ich bin glücklich, in dieses Abenteuer starten zu können und bei einem so großen Club wie diesem zu sein.
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