Österreichs Alpin-Männer bleiben bei den Olympischen Spielen in Peking eine Medaillenbank.
Ergebnis der alpinen Kombination
- Gold: Johannes Strolz (AUT)
- Silber: Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
- Bronze: James Crawford (CAN)
Nachdem Matthias Mayer in der Abfahrt Bronze und im Super-G Gold geholt hatte, brachte auch der dritte Bewerb in Yanqing Edelmetall für Rot-weiß-rot. In der Kombination sicherte sich Johannes Strolz Gold. Der Vorarlberger schaffte damit, was schon seinem Vater Hubert 1988 in Calgary gelungen war.

Top-Abfahrt ebnet den Weg
Silber ging an Aleksander Aamodt Kilde, Bronze an den Kanadier James Crawford. Nach der Abfahrt war Strolz Vierter gewesen, Marco Schwarz hatte sich dahinter als Fünfter klassiert. Für den Kärntner, der vor einem Jahr in Cortina d'Ampezzo den WM-Titel in der Kombination gewann, wurde es Platz fünf in der Endabrechnung. Raphael Haaser belegte den siebenten Platz, ein vierter Österreicher war nicht am Start.
Ist das schon Gold? ???? #Strolz haut im Kombi-Slalom einen raus!
— Eurosport DE (@Eurosport_DE) February 10, 2022
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Favorit Pinturault scheidet aus
Der Franzose Alexis Pinturault, der schon die Abfahrt verpatzt hatte, schied im Slalom aus. Insgesamt standen nur 27 Läufer auf der Startliste, im Weltcup waren zwei Jahre in Folge keine Kombinationen angesetzt.
Zwei Olympiasieger in einem Bild - Herzliche Gratulation an Johannes Strolz zur Goldenden bei #Olympia2022. Vater Hubert Strolz (r.), Olympiasieger 1988 mit Sohn Johannes bei den österreichischen Schülermeisterschaften 2007 in Brand. #SkiAlpin #Gold
— Johannes Emerich (@JohannesEmerich) February 10, 2022
Foto: @NEUEVT /Archiv pic.twitter.com/PyIRaTBmuF
Strolz aus ÖSV-Kadern gestrichen
Im Frühjahr 2021 war Strolz aus den ÖSV-Kadern gestrichen worden und musste sich fortan in Eigenregie um Vorbereitung und Training kümmern. Seine Skier präpariert Strolz in dieser Saison selbst - auch in China, wiewohl er bei den Abfahrtslatten auf das Know-how der Serviceleute seiner Markenkollegen Mayer und Vincent Kriechmayr zurückgreifen konnte.
Beim Gold-Gedanken an Vater kullern Tränen
"Speziell wegen der Geschichte meines Vaters bedeutet das so viel für mich. Wenn ich daran denke, all die Bilder und die Goldmedaille von meinem Vater, ist es schwer für mich, nicht zu weinen", sagte Strolz. "Ich muss mich zuallererst bei meiner Familie bedanken. Sie haben immer an mich geglaubt, und jetzt ist ein Traum wahr geworden - die selbe Goldene, die mein Vater gemacht hat."
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— Ski Austria ???????? (@Ski_Austria_) February 10, 2022
????GOLD???? für Johannes #Strolz!!! ????????
34 Jahre nach seinem Vater Hubert holt auch der Sohn Gold in der alpinen #Kombination!!! #SkiAustria #OlympicTeamAustria #Beijing2022 #Olympic #TeamAustria
Foto: GEPA pic.twitter.com/4UcAeyNsUf
Adelboden-Sieg für 29-Jährigen der Wendepunkt
Mit seinem ersten Weltcup-Sieg, den er sensationell im Jänner in Adelboden im Slalom realisierte, katapultierte er sich auf die größere Bildfläche und machte sich auch für die Olympia-Aufstellung unverzichtbar. Dass er beim Großereignis auch die Kombination in Angriff nehmen konnte, wurde erst am letzten Drücker möglich, nachdem Strolz am 13. Jänner kurz vor der Deadline im Europacup in Tarvisio die nötigen FIS-Punkte für die Abfahrt gesammelt hatte.
Vorarlberger kennt kein Aufgeben
"Es bedeutet so viel für mich, weil ich im Sommer nicht mehr im Team war und mich zurückkämpfen musste, bis ich jetzt wieder den vollen Support habe", ergänzte der 29-Jährige. "Die Opfer und die harte Arbeit haben sich doch ausgezahlt. Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man nie aufgeben soll. Wenn man an sich glaubt, muss man die Chance ergreifen und immer weitermachen."
Österreichs Olympia-Medaillen in Peking
Gold (4)
- Matthias Mayer (Ski alpin - Super-G)
- Benjamin Karl (Snowboard - Parallel-Riesentorlauf)
- Johannes Strolz (Ski alpin - Kombination)
- Alessandro Hämmerle (Snowboard Cross)
Silber (4)
- Katharina Liensberger (Ski alpin - Slalom)
- Manuel Fettner (Skispringen - Normalschanze)
- Wolfgang Kindl (Rodeln - Einsitzer)
- Daniela Ulbing (Snowboard - Parallel-Riesentorlauf)
Bronze (4)
- Matthias Mayer (Ski alpin - Abfahrt)
- Teresa Stadlober (Langlauf - Skiathlon)
- Lukas Greiderer (Nordische Kombination/Normalschanze)
- Thomas Steu/Lorenz Koller (Rodeln - Doppelsitzer)
Olympia-Gold wie der Vater
Sein heute 59-jähriger Vater hat zwar nie ein Weltcup-Rennen gewonnen, hätte es aber beinahe geschafft, als erster Alpiner einen Olympiasieg zu wiederholen. Doch im entscheidenden Lauf des Kombi-Slaloms bei den Spielen 1992 in Albertville schied er kurz vor dem Ziel überlegen in Führung liegend aus. Johannes erblickte sieben Monate später das Licht der Welt.
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