Seit dem Vorjahr ist Christian Stückls Inszenierung, die in ihrer Grundkonzeption aus dem Jahr 2002 stammt, noch tiefgründiger und nachdenklicher geworden. Die Läuterung des in der "Jedermann"-Tradition ungewöhnlich jungen Protagonisten geht auch deshalb zu Herzen, weil die einzige Neubesetzung, die "Guten Werke" Lina Beckmanns, mit viel Charme um den geldgierigen Schnösel wirbt, während er von seiner launigen Tischgesellschaft und Vetternschaft ruppiger als gewohnt verlassen wird. Da wird sogar "Tod" Ben Becker ganz melancholisch zumute.
Ein würdiger Auftakt des Festspielprogramms und eine sehenswerte Weiterentwicklung des alten Stücks mit der jüngsten Besetzung der Aufführungsgeschichte. (APA)
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