ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner weiß, wie er sagt, schon, wen er ins Rennen schicken will, verrät es aber noch nicht. Der niederösterreichische LH Erwin Pröll, dem schon lange ein Faible für den Hofburg-Job nachgesagt wird, betont immer wieder, keine Ambitionen zu haben. SPÖ-Chef Werner Faymann gibt sich noch komplett bedeckt. Die Grünen versuchen, ihren früheren Parteichef Alexander Van der Bellen zu überreden. Die Hypo-Kommissions-Leiterin und frühere OGH-Präsidentin Irmgard Griss bekräftigte am Dienstag im NZZ.at-Interview ihre Bereitschaft, für eine überparteiliche Präsidentschaftskandidatur.
Irmgard Griss als erste Präsidentin Österreichs
Mit Irmgard Griss könnte in Österreich die erste Frau den Posten des Staatsoberhauptes übernehmen. "Wenn es wirklich einen Wunsch in der Zivilgesellschaft gibt", könne sie sich vorstellen, anzutreten, sagte Griss im NZZ.at-Interview. Wenn ein Personenkomitee organisiert würde, stünde sie bereit - wobei sie selbst "nicht aktiv werden würde". Nicht vorstellbar ist für Griss, für eine Partei anzutreten: "Ich war nie bei einer Partei, ich kann jetzt nicht für eine Partei auftreten, das würde ich auch nie machen."
Alexander van der Bellen
Der frühere Grünen-Chef Alexander van der Bellen lässt weiter offen, ob er bei der Bundespräsidentenwahl 2016 antreten wird oder nicht. Vor zwölf Jahren habe der nunmehrige Bundespräsident Heinz Fischer selbst am 21. Dezember 2003 noch "No Comment" zu seiner Kandidatur gesagt. "Ich finde, was der Fischer kann, darf ich auch." Eine FPÖ-geführte Regierung würde er als hypothetisches Staatsoberhaupt jedenfalls nicht angeloben, ließ er wissen.
Josef Pühringer
In den Riegen der ÖVP fallen mehrere Namen in Bezug auf die Bundsepräsidentschaftswahl 2016. Neben Niederösterreichs Erwin Pröll ("In meiner Lebensplanung kommt die Hofburg nicht vor.") werden Othmar Karas oder Christoph Leitl als Kandidaten gehandelt. Auch der als oberösterreichischer Landeshauptmann frisch wiedergewählte Josef Pühringer scheint ein aussichtsreicher Kandidat. Bislang bestätigte Pühringer diese Bestrebungen nicht, eher im Gegenteil.
Rudolf Hundstorfer
Bei der SPÖ gilt Sozialminister Rudolf Hundstorfer als einer der aussichtsreichsten Kandidaten. Nach dem Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, die vielen in der Partei als ideale Kandidatin gegolten hat, gibt es parteiintern keine konkreten Mitbewerber. Auch Hundstorfer selbst scheint nicht abgeneigt, wie der Standard kürzlich berichtete.
Josef Moser
Auch Rechnungshofpräsident und früherer Haider-Vertrauter Josef Moser hat sich noch nicht festgelegt, ob er zu der von Strache ventilierten Präsidentschaftskandidatur bereit wäre. Zuerst werde er seine Aufgabe im Rechnungshof erfüllen und dann für sich selbst "rechtzeitig die Weichen stellen". Das Amt des Rechnungshofpräsidenten dauert bis Ende Juni, sowie das des Bundespräsidenten auch.
(Quelle: salzburg24)