Jedes Jahr ist die bayerische Landeshauptstadt für zwei Wochen im Ausnahmezustand. Das Oktoberfest öffnet am Samstag zum 181. Mal seine Pforten. Wir haben gute Gründe gesammelt, das weltgrößte Volksfest im Nachbarland zu besuchen – oder eben nicht.
Oktoberfest-Liebe
Bier: Der goldene Gerstensaft wird im großen Liter-Maßkrug ausgeschenkt – allein das ist schon ein kleines Highlight. Besucher aus aller Welt reisen zur Wiesn nach München, um wenigstens einmal zünftig mit diesen massigen Krügen anzustoßen. Das Wiesn-Bier wird extra für das Fest gebraut und hat zwischen 5,8 und 6,4 Prozent Alkohol, deutlich mehr als normales Bier mit etwa fünf Prozent
Festzelt: Wer zum ersten Mal ein riesiges Wiesn-Zelt besucht, der erstarrt regelrecht vor Ehrfurcht. Die Stimmung ist der Wahnsinn. Alle trinken, singen und tanzen auf den Tischen. Geht’s eigentlich besser? Außerdem gelingt der Kontakt zum anderen Geschlecht nie so leicht wie im Festzelt.
Salzburg24
Tracht: Dirndl und Lederhose sehen einfach fesch aus! Also zumindest bei den Frauen – ganz ehrlich: Jeder Frau steht ein Dirndl. Das ist Fakt. Bei den Burschen gibt es ab und zu noch Luft nach oben, aber der gute Wille zählt ja bekanntlich. Außerdem vermittelt die Tracht ein schönes Gefühl der Tradition und Gemütlichkeit.
Wiesn-Hass
Bier: 10,10 Euro für eine Maß? Geht’s eigentlich noch? Erstmals kostet der Liter Bier in manchen Zelten über zehn Euro. Der günstigste Preis liegt heuer um 9,70 Euro. Und so schön der Maßkrug ist, so gefährlich ist er auch. Alkoholisierte Besucher missbrauchen ihn mitunter als Waffe. Das Bier ist ja stärker als gewöhnlich. Da braucht’s nicht viel, um auf den Pegel zu kommen. Nicht wenige übertreiben es auch und speien den teuren Gerstensaft hinter dem Zelt wieder aus – Schad’ drum!
Salzburg24
Festzelt: Es ist laut, stickig, heiß und primitiv. Warum geht man eigentlich in ein überfülltes Zelt? Es riecht nach verschüttetem und abgestandenem Bier, Männer rülpsen um die Wette, der Schweiß läuft runter. Die Kommunikation untereinander gestaltet sich bei dem Lärmpegel ausgesprochen schwierig. Rauchen darf man übrigens auch nicht – wen die Sucht packt, der darf sich durch das ganze Zelt zum Ausgang quetschen.
Tracht: Echte, traditionelle Tracht gibt es auf dem Oktoberfest eigentlich nicht mehr. Dirndl und Lederhosen sind ein weltweiter Verkaufsschlager, große Marktketten bieten sie zu Schnäppchenpreisen an. Besucher, die sich gegen das traditionelle Gewand entscheiden, werden nahezu verachtet und keines Blickes gewürdigt. Von wegen freudiges Miteinander!
Ob man das Oktoberfest nun liebt oder hasst ist eine Sache der Perspektive. SALZBURG24 wünscht allen Wiesn-Besuchern viel Spaß und kommt’s gesund wieder heim!
(Quelle: salzburg24)