"Küsse eine Kuh"

Neue Challenge sorgt für Aufsehen

Es wird dringend davon abgeraten tatsächlich Kühe zu küssen
Veröffentlicht: 16. Mai 2019 13:04 Uhr
"Küsse eine Kuh – mit oder ohne Zunge": So lautet die Aufforderung zu einer neuen Online-Challenge, die insbesondere nach dem Tiroler Kuh-Urteil für Aufsehen sorgt.

Zahlreiche Influencer würden derzeit "die deutschen, österreichischen und Schweizer Weiden in eindeutiger Absicht unsicher" machen, heißt es in einer Presseaussendung. Mitlachen und abstimmen könne jeder, "der die kostenlose Castl-App auf seinem Smartphone installiert hat". Die #KuhKussChallenge unterstützte, "wie jede andere Castl Challenge", mehr als 70 gemeinnützige Projekte und Organisationen. Mensch und Tier sollen bei der Challenge nicht zu Schaden kommen, wurde betont.

#KuhKussChallenge auf Instagram

Einige Beiträge auf Instagram sind bereits zu finden. Ein Überblick:

"Sehr gefährlich" und "unverantwortlich"

"Das ist sehr gefährlich", meinte Tirols Landesveterinärdirektor Josef Kössler zu der Challenge. Bei Mutterkühen sei es sogar lebensgefährlich. "Diesen Tieren darf man so keinesfalls begegnen", sagte Kössler, der jedem davon abriet, bei dieser Aktion mitzumachen. Man müsse die Grenzen der Tiere respektieren. "Unbekannte Tiere anzugreifen ist unverantwortlich - aus Eigenschutz und aus Tierschutz", fügte der Landesveterinärdirektor hinzu.

Auch Tirols Landwirtschaftskammer Präsident Josef Hechenberger zeigte sich nicht besonders erfreut über die Challenge. "Dass nun unsere Tiere für einen Social-Media-Hype herhalten sollen, halte ich für sehr bedenklich, gerade im Hinblick auf mögliche Verletzungen", meinte er gegenüber der APA. Einerseits brauche es Verhaltenstipps für Wanderer und andererseits gebe es dann derart skurrile Ideen. "Ich appelliere an die Initiatoren, dieses Projekt zu überdenken. Es gibt sicherlich andere Möglichkeiten, Spenden zu sammeln", meinte Hechenberger.

Köstinger warnt vor "Kuh-Challenge"

Und auch Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat am Donnerstag vor der "Kuh-Challenge" gewarnt, bei der Internet-Influencer für einen guten Zweck Kühe küssen sollen. "So eine Challenge ist wirklich gefährlicher Unfug", sagte die Ministerin der APA. Sie will nun mit den Initiatoren Kontakt aufnehmen, um die Aktion zu stoppen.

"Almen und Weiden sind keine Streichelzoos, Aktionen wie diese können gravierende Folgen haben. Mutterkühe schützen ihre Kälber und werden aggressiv, wenn man sich nicht richtig verhält", meinte Köstinger. Erst jüngst habe die Regierung eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, um Almbesucher mehr in die Eigenverantwortung zu nehmen. "Aktionen wie diese Challenge konterkarieren unsere Arbeit für ein gutes Miteinander auf den Almen, dafür habe ich nicht das geringste Verständnis", so die Ministerin.

Nach Kuh-Urteil: Aktionspaket "Sichere Almen"

Die Regierung hatte erst kürzlich nach einem Schadenersatz-Urteil wegen einer tödlichen Kuhattacke ihr Aktionspaket "Sichere Almen" vorgestellt.

Tiere auf der Alm - Tipps für Wanderer =.jpg APA
Zehn Verhaltensregeln für Almbesucher wurden vorgestellt.

(APA/S24)

(Quelle: apa)

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