GamingGadgets.de berichtete, dass die Übernahme voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen werden soll, wenn Aktionäre und Aufsichtsbehörden zustimmen. Kommt nun die zunehmende Monopolisierung?
Microsoft setzt seit einigen Jahren auf Übernahmen
Microsoft hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Übernahmen einen Namen gemacht. Damit stärkte man die eigene Wettbewerbsposition. Spiele-Publisher und Entwicklungsstudios wurden übernommen, um die Konkurrenz zu verkleinern und die eigenen Marktanteile auszubauen. Bereits 2020/2021 stellte Microsoft einen neuen Rekord auf, indem man Zenimax Media für 7,5 Milliarden US-Dollar kaufte. Mit der möglichen Übernahme von Activision Blizzard stößt die Gaming-Branche in neue Sphären vor.
Microsoft + Activision Blizzard = Nummer 3 in der Gaming-Branche
Activision Blizzard ist bekannt für ein breites Portfolio an Spielen. Durch die Akquisition eines der größten Gaming-Unternehmen der Welt wandern Klassiker wie "Call of Duty" oder "World of Warcraft" in das Portfolio von Microsoft. Damit wird Microsoft direkt zur weltweiten Nummer 3 in der Gaming-Branche - im Anschluss müsste man nur noch Tencent und Sony den Vorrang einräumen. Doch kontinuierlich holt Microsoft Marktanteile durch organisches sowie anorganisches Wachstum auf. Zugleich verfügt das US-Technologie-Unternehmen über umfangreiche Kapitalressourcen, um weitere Investitionen zu tätigen.
Abo-Dienst Game Pass als Zukunftstrend!
Zunächst begann das Gaming-Geschäft des US-amerikanischen Unternehmens Microsoft mit der beliebten Spielekonsole Xbox. Diese feierte im letzten Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und ist immer noch bei Gamern auf der ganzen Welt beliebt. Doch für Microsofts Gaming-Sparte verliert die Konsole zunehmend an Bedeutung. Denn mittlerweile werden die Xbox-Marken auch als PC-Spiele vertrieben.
Zugleich steht im Mittelpunkt des neuen Geschäftsmodells der eigene Game Pass, den mittlerweile schon über 25 Millionen User nutzen. Wer sich ein Abo sichert, kann in einer umfassenden Bibliothek zahlreiche Games spielen. Durch den Kauf von Activision Blizzard dürfte der Game Pass ein noch attraktiveres Angebot werden. Als Cloud-Gaming-Angebot können die User bei Microsoft Titel auf dem Tablet, dem Smartphone oder der Konsole spielen. Für den Gamer bedeutet dies grenzenlose Möglichkeit, während Microsoft von grenzenlose Einnahmen träumt.
Das Wachstum vom Xbox Game Pass ist enorm. Denn mit 25 Millionen Abonnenten im Januar 2022 konnte man im letzten Geschäftsjahr stark wachsen. Ein Jahr zuvor waren es nur 18 Millionen Gamer. Das Wachstum trifft zudem auf die Anzahl der Titel zu, die im Game Pass Abo erhältlich sind.
Umgang mit Franchise noch unklar
Durch die Übernahme von Activision Blizzard wandern mit einem Schlag zahlreiche Blockbuster in das Portfolio von Microsoft. Doch was werden die Verantwortlichen mit den Marken tun? Mittelfristig könnte man sogar den Konkurrenten Playstation unter Druck setzen. Möglicherweise bietet Microsoft die Spiele-Klassiker nur noch im eigenen Game Pass an, sodass Playstation-Nutzer leer ausgehen. Oder Microsoft verlangt hohe Beträge von Playstation, um die beliebten Games zur Verfügung zu stellen. Es bleibt spannend, welche Strategie Activision Blizzard und Microsoft gemeinsam verfolgen - alles dürfte jedoch darauf abzielen, sich noch größere Anteile des attraktiven Markts zu sichern.
Kein Monopol, doch zunehmende Zentralisierung
Als Nummer 3 des weltweiten Gaming-Marktes kann von einem Monopol noch lange keine Rede sein. Denn noch befinden sich der umsatzstärkste Gaming-Konzern aus China Tencent und Sony vor Microsoft. Doch auch die beiden anderen Gaming-Schwergewichte kauften in der Vergangenheit aktiv neue Unternehmen hinzu. Diese Entwicklung dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen. Zwar ist eine Monopolisierung der Gaming-Branche noch weit entfernt. Nichtsdestotrotz würde sich der stark wachsende Markt auf immer weniger Akteure aufteilen - ein äußerst attraktives Geschäft für Tencent, Sony, Microsoft und Co.
Langfristiges Ziel: Das Gaming-Monopol!
Doch langfristig lässt das Verhalten von Microsoft nur einen Schluss zu. Das Unternehmen möchte das Monopol in der Gaming-Branche. Dabei geht es gar nicht mehr um die Hardware in Form der Xbox. Vielmehr möchte sich Microsoft geräteunabhängig als führende Games-Plattform positionieren. Dies gelingt durch den Kauf der erfolgreichen Franchises und Studios. Mit dem Game Pass möchte man ein Abo-Modell etablieren, dass für wiederkehrende Einnahmen sorgt.
Allerdings lässt sich eine Entwicklung zum Gaming-Monopol auch kritisch betrachten. Denn monopolistische Märkte weisen keine hohe Innovationskraft auf und entwickeln sich nur langsam weiter. Gamer sollten somit darauf hoffen, dass auch die anderen Big-Gaming-Unternehmen weiter wachsen und gemeinsam Innovation ankurbeln - davon dürfte dann durch einen weiter wachsenden Gaming-Markt jeder Beteiligte profitieren.
(Quelle: salzburg24)