Solche krankhaften Ängste werden immer häufiger. Die WHO berichtete schon im Sommer dieses Jahres von einer deutlichen Zunahme bestimmter psychischer Erkrankungen. Dazu gehören neben Depressionen auch Angststörungen. Wer unter einer krankhaften Angststörung leidet, sollte sich professionelle Hilfe holen. Die erste Anlaufstelle ist ein Psychotherapeut oder der Hausarzt. Darüber hinaus kann aber auch jeder selbst aktiv werden, um seine Ängste zu reduzieren und den Alltag wieder besser in den Griff zu bekommen.
Was sind Ängste – und wann werden sie zur Belastung?
Angst fühlt sich unangenehm und bedrohlich an. Doch ohne Angst funktioniert es auch nicht, weil Menschen, die angstfrei sind, keine Gefahren erkennen. Wenn wir Angst empfinden, setzt der Körper bestimmte Prozesse in Gang. Ziel ist es, in kurzer Zeit Energie zu bereitzustellen, damit wir auf die Angst reagieren können – entweder durch Flucht oder durch Angriff. Der Körper setzt Stresshormone wie Adrenalin frei. Sie sorgen dafür, dass sich der Puls beschleunigt, damit das Herz die Muskeln mit viel sauerstoffreichem Blut versorgen kann. Wer Angst hat, beginnt zu schwitzen und fühlt sich unwohl. Die Organe, die für Angriff oder Flucht nicht notwendig sind, werden weniger durchblutet. Dazu gehört etwa das Verdauungssystem.
All diese Mechanismen sind sinnvoll bei konkreten Gefahren wie Gasgeruch, Feuer oder brenzligen Situationen im Straßenverkehr. Bei manchen Menschen treten Ängste aber ohne tatsächliche Gefahr auf. Häufig ist zum Beispiel die übersteigerte soziale Angst vor negativer Bewertung durch die Mitmenschen. Auch anhaltende Ängste vor schweren Erkrankungen trotz unbedenklicher Befunde sind ein klassisches Beispiel für eine Angststörung. Die empfundenen Ängste beginnen bei leichter Unruhe und können bis hin zu ausgeprägten Panikzuständen reichen. Bei einem akuten Panikzustand haben die Betroffenen Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren und zu sterben. Nach der ersten Panikattacke haben viele Patienten dann auch Angst vor der Angst.
Generalisierte Angststörung oder Panikstörung: Wie Betroffene sich selbst helfen können
Beeinträchtigen Nervosität, Sorgen, Angst und Panik das eigene Leben über einen längeren Zeitraum, spricht man von einer generalisierten Angststörung oder Panikstörung. Dann ist ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe erforderlich. Zusätzlich können Betroffene einige Maßnahmen ergreifen, um sich selbst zu helfen:
1. Hypnose ausprobieren
Ängstliche Menschen haben oft in der frühen Kindheit prägende Erfahrungen gemacht. Deshalb sind manche Menschen generell vorsichtiger und ängstlicher als andere. Bei irrationalen Befürchtungen und Ängsten kann Hypnose Abhilfe schaffen. Wer mehr darüber erfahren möchte, wieso manche Patienten weniger Angst durch Hypnose verspüren, kann sich beim Hypnoseinstitut informieren. Hypnose ist eine sanfte Behandlungsmethode, welche die Gründe für die Angst ans Licht befördert. Sie wird von einem ausgebildeten Therapeuten durchgeführt, der beispielsweise mit der Altersregression oder dem Zustand der Trance arbeitet.
Sobald die Ursache für die Angst ermittelt ist, werden die tief im Unterbewusstsein verankerten Glaubenssätze verändert. Als ganzheitliche Heilmethode wird Hypnose schon seit Jahrhunderten erfolgreich eingesetzt, da sie nicht nur die Symptome lindert, sondern das Problem bei den Wurzeln anpackt. Dementsprechend kann eine erfolgreiche Hypnosetherapie nicht nur kurzzeitig Linderung verschaffen, sondern die Lebensqualität langfristig verbessern.
2. Mehr Bewegung im Alltag
Reichlich Bewegung ist immer gesund – vor allem aber auch für Betroffene mit Erkrankungen der Psyche. Körperliche Aktivität entspannt und stabilisiert die Seele, die bei generalisierten Angststörungen aus der Balance geraten ist. Ideal sind Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking.
3. Durch Meditation zu innerer Ruhe finden
Meditation ist ein guter Ansatz, um besser mit Ängsten umzugehen. Damit kann man trainieren, seine Gedanken ohne Wertung zu betrachten und ziehen zu lassen. Wer regelmäßig meditiert, lernt, dass man in bestimmten Situationen nicht unbedingt mit Angst oder Flucht reagieren muss. Gedanken erfordern nicht immer eine Reaktion, sondern vergehen wieder und schaffen Platz für neue, positivere Gedanken. Meditation lässt sich nicht von heute auf morgen erlernen, sondern erfordert etwas Übung. Am besten beginnt man damit, täglich fünf Minuten zu meditieren. Für den Anfang sind geführte Meditationen perfekt.
4. Ein Hobby ausüben
Es lohnt sich für alle Angstpatienten, sich ein neues Hobby zu suchen – oder ein bestehendes Hobby zu intensivieren. Dabei haben sich bestimmte Tätigkeiten bei Angststörungen in der Vergangenheit als besonders empfehlenswert erwiesen:
- Lesen: Wer liest, taucht in andere Welten ab und lenkt den Fokus weg von den eigenen Sorgen und Ängsten. Keine Zeit zum Lesen? Dann sind Hörbücher eine tolle Alternative.
- Tanzen: Die Kombination aus Musik und Bewegung ist ideal, um Stresshormone loszuwerden und wieder klarer zu denken.
- Malen als Kunsttherapie: Durch das Zeichnen können negative Gefühle wie Ärger und Ängste verarbeitet werden. Das Malen entspannt. Doch nicht nur das Zeichnen mit Stift oder Pinsel ist geeignet. Alle Arten der Kunstausübung kommen infrage, solange sie regelmäßig ausgeübt werden – auch moderne Varianten wie Handlettering oder die Graffitikunst. Wer Freude daran empfindet, Graffitis zu sprühen, kann sich als Graffitikünstler bei graffitiartist.io bewerben, um die Chance auf die Teilnahme an Kunstprojekten in ganz Deutschland und Europa zu erhalten.
- Fotografie: Wer mit der Kamera die tollsten Momente auf Fotos festhält, schärft seinen Blick für die schönen Dinge im Leben. Das Fotografieren reduziert Stress und beruhigt. Gleichzeitig helfen die Fotos später dabei, sich an glückliche Augenblicke zu erinnern.
- Tiere: Ob Hund, Katze oder Kaninchen – ein felliger Freund fordert Aufmerksamkeit, lenkt ab und beruhigt. Studien zeigen, dass bereits ein fünfzehnminütiges Streicheln eines Tieres den Blutdruck senken kann.
Letztlich ist es egal, für welche Art von Hobby man sich entscheidet. Es zählt nur, dass man darin aufgeht und es damit gelingt, dem negativen Gedankenkarussell zu entkommen.

5. Hausmittel ausprobieren
Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei Nervosität, innerer Anspannung und Angst eine beruhigende Wirkung entfalten können:
- Kamille: Einige Inhaltsstoffe docken an dieselben Gehirnrezeptoren an wie Valium.
- Grüner Tee: Die darin enthaltene Aminosäure L-Theanin kann einen normalen Blutdruck und eine normale Herzfrequenz fördern.
- Baldrian: Die Inhaltsstoffe beruhigen und wirken schlaffördernd, weshalb Baldrian sich insbesondere bei mit Angststörungen einhergehenden Schlafstörungen als hilfreich erweist.
- Hopfen: Eingenommen in Form von Öl kann Hopfen einen beruhigenden Effekt erzielen, weshalb dessen Extrakte oft auch mit Baldrian kombiniert werden.
- Zitronenmelisse: Als Tee, Kapsel oder Tinktur kann sich Zitronenmelisse positiv auf Ängste, Schlaflosigkeit und Stress auswirken.
- Passionsblume: Bei innere Unruhe können Präparate mit Passionsblume entspannend und schlaffördernd wirken.
Wer seine Angststörung ergänzend mit Hausmitteln behandeln möchte, sollte diese nicht in Kombination mit vom Arzt verschriebenen Beruhigungsmitteln einnehmen. Außerdem sollten nicht mehrere Hausmittel gleichzeitig ausprobiert werden, da gegebenenfalls Wechselwirkungen möglich sind.
Fazit: Angststörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen
Wer unter einer Angst- oder Panikstörung leidet, sollte nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern sich möglichst frühzeitig Hilfe holen. Genau wie bei körperlichen Erkrankungen gilt nämlich auch bei Krankheiten der Seele: Je früher die Behandlung beginnt, desto schneller und langfristiger ist eine Heilung möglich. Es stehen eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl, welche die Beschwerden lindern und zu einer besseren Bewältigung des Alltags beitragen.
Eine Therapie ist immer zu empfehlen, sobald die Ängste im Alltag zur Belastung werden. Wie unter gesund.bund.de beschrieben wird, ist eine kognitive Verhaltenstherapie bei generalisierten Angststörungen oft die beste Wahl. Darüber hinaus können Betroffene verschiedene Dinge ausprobieren, um ihre Symptome zu lindern. Neben Meditation, Hypnose und Sport sind auch beruhigende Hausmittel unterstützend denkbar.
(Quelle: salzburg24)