"Der plastische Chirurg wird in Zukunft mehr unter Ausnützung der körpereigenen Regenerationskräfte arbeiten und weniger mit operativen Schnitten", meinte der Mediziner. Durch eine spezielle Mikronadeltherapie habe etwa die Behandlung von großflächigen Narben verbessert und Hautverpflanzungen vermieden werden können. Defekte der Fingerkuppen hätten beispielsweise durch Folienverbände regeneriert werden können, sagte Vogt.
"Die regenerative Medizin hat sehr viel Potenzial. Wir stehen aber erst am Anfang", erklärte Gerhard Pierer, Direktor der Innsbrucker Uni Klinik für Plastische Chirurgie. In Innsbruck habe man erst vor ein paar Wochen ein Labor für die Isolierung von Stammzellen aus Fettgewebe installiert. Zudem werde ab dem Wintersemester eine berufsbegleitende Studienrichtung unter anderem auf diesem Gebiet angeboten, berichtete Pierer.
Begrüßt wurden am Rande der Tagung im Übrigen die von Gesundheitsminister Alois Stöger (S) aufs Tapet gebrachten Verschärfungen bei Schönheitsoperationen, vor allem bei Jugendlichen. "Es wäre sinnlos, oftmals notwendige Ohr- und Brustkorrekturen zu verbieten. Aber die rein ästhetischen Operationen bei Minderjährigen wollen wir auch nicht", meinte Helmut Hoflehner, Präsident der österreichischen Gesellschaft, für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (ÖGPÄRC). In Österreich werden laut Pierer derzeit im Jahr rund 40.000 Eingriffe im Bereich der plastischen Chirurgie durchgeführt.
Die diesjährige Jahrestagung der österreichischen und deutschen Fachgesellschaften für Plastische Chirurgie findet zum 49. Mal statt. Insgesamt stehen 200 Vorträge auf dem Programm. Die Veranstalter erwarteten in etwa 700 Besucher in der Tiroler Landeshauptstadt.
(APA)
(Quelle: salzburg24)