Schnee in Salzburg

Wildtiere finden kaum noch Futter

Veröffentlicht: 09. Jänner 2019 11:06 Uhr
Die anhaltende Extremwetterlage macht auch den Tieren schwer zu schaffen. Bei geschlossener Schneedecke gestaltet sich die Futtersuche schwierig bis unmöglich. Am schlimmsten trifft es Tiere wie etwa Igel, die sich zu wenig Vorratsspeck für die Winterruhe anfressen konnten oder Vögel, die bei schneebedeckten Bäumen nicht mehr an die Samen herankommen.

"Mehrmals wöchentlich erreichen uns jetzt Anrufe, dass geschwächte Vögel nicht mehr wegfliegen können oder sogar Igel gesichtet wurden, die dann zu uns auf den Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen gebracht werden", berichtet Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Igel, die sich jetzt zeigen, brauchen dringend Hilfe!"Stadlerwarnt aber vorEigenexperimenten: "Bitte wenden Sie sich immer sofort an eine Wildtierauffangstation. In der Zwischenzeitdarf der Igel nur langsam auf Temperatur gebracht und Igelfutter oder zur Not auch Katzenfutterverabreicht werden. Bitte keinesfalls Kuhilch geben, da dies Durchfall bis hin zum Tod verursachen kann."

Durch den langen und warmen Herbsthaben viele Igel nicht ihr absolutes Mindestgewicht von 600 Grammfür die Winterruheerreicht.Sie wachen dadurch jetzt auf und suchen nach Futter oder sind sogar dafür zu schwach und verhungern langsamim Gebüsch oder Laubhaufen unter dem Schnee.

Vögel finden nicht mehr ausreichend Futter

Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfeempfiehlt generell ganzjährig Vogelfutterhäuschen aufzustellen, zumindest aber bei Frost oder Schnee. Grund dafür ist, dass heimische Wildvögel nicht mehr ausreichend Futter vorfinden, sei es durch Monokulturen oder langanhaltende extreme Wetterperioden. Der akute Mangel anInsekten ist ja mittlerweile bekannt. Neben derdringenden Notwendigkeit istso eine stets gut besuchte Futterstelle auch für uns Menschen ein schöner Anblick. "Ich habe heuer ein Sonnenblumenbeet angelegt und diereifen Blütenköpfezum Trocknen auf den Gartentischgelegt. Als einige schon am nächsten Tag halb leer waren, habe ich mich auf die Lauer gelegt und vom Fenster aus beobachtet, wieMeisen, Rotschwänzchen, Amselnetc. pausenlos von denBäumen zum Tisch flogen." Diese Woche ist es leider schon zweimal passiert, dass Vögel zu schwach waren und in den Händen der Helfer verhungert sind: eine Amsel konnte noch in die Pfotenhilfe gebracht werden und ist wenige Minuten später gestorben und eine Waldschnepfe ist noch während des Notruftelefonats gestorben.

Die Wildtierhotline der Pfotenhilfe ist für Notfälle rund um die Uhr besetzt und Tiere können jederzeit gebracht werden: 0677/614 25 226

(Quelle: salzburg24)

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